Wenn Kinder zu sehr funktionieren müssen.

Meine Schwester Nummer Zwei sprach mich darauf an, ob ich nicht mal darüber schreiben wollte, dass Kinder immer weniger Freiheiten hätten. Als Lehrerin hat sie tagaus, tagein mit Kindern zu tun. Sie muss es wissen.
Sie ist der Meinung, dass Kinder durch die vielfältigen Beanspruchungen ihrer Eltern so sehr verplant werden, dass sie wenig Spielraum für ihre Entfaltung hätten. Deshalb weiß meine Schwester auch nicht, ob sie auf eine Gesamtschule mit „Ganztag“ wechseln soll, wenn ihre bisherige Schule demnächst aufgelöst wird. Sie will nicht Teil eines Systems sein, in dem Kinder funktionieren müssen, damit die Arbeitswelt weiter wie geschmiert läuft.
Nun ist es eher mein Ding, Möglichkeiten aufzuzeigen, als Missstände zu beklagen. Aber als mir bei Jesper Juul ein ganz ähnlicher Gedanke begegnete, hielt ich es für ein Zeichen, das Thema doch aufzugreifen.
Juul schreibt:

„Viele sehen nur, dass Kinder heutzutage ‚freier‘ im Umgang mit Erwachsenen sind und von der Wirtschaft als Konsumenten geschätzt werden. Sie haben jedoch keinen Blick dafür, dass die Möglichkeiten der Kinder, nach ihren eigenen Vorstellungen und ohne Einmischung der Erwachsenen miteinander zu leben und spielen, allmählich gegen Null gehen.“ (Jesper Juul: Nein aus Liebe. Klare Eltern – starke Kinder. München 2006, Seite 12)

Ich bin auch immer wieder überrascht, wie sehr Eltern von ihren zum Teil noch sehr kleinen Kindern erwarten, dass sie „funktionieren“. Da muss der Ranzen für den nächsten Tag gepackt sein und die Kleider bereit liegen, das Zimmer muss aufgeräumt sein und die Zähne müssen geputzt werden, bis die Uhr piept.
Dass man Kinder dazu anleitet, diese Dinge zu tun, ist ja wichtig. Aber natürlich kostet das Zeit und braucht jahrelanges Einüben und vor allem Augenzudrücken.
Kindern sind diese Dinge einfach nicht wichtig. Mit „Dingen“ meine ich:
Ordnung – Sauberkeit – Hausaufgaben – Fluoridierung der Zähne
Wenn ein Kita-Kind beim Anziehen nicht weiter kommt als bis zum ersten Hosenbein, weil es jetzt sofort ein Lichtschwert basteln muss – herrlich!
Wenn ein Drittklässler nicht weiter aufräumen kann, weil Sternenzerstörer der Ersten Ordnung sein Zimmer angreifen – wer wollte da schimpfen?
Wenn die Heimkehr von der Schule länger dauert, weil die Clique das neue Longboard von Lasse ausprobieren musste – wie wunderbar!
Neulich hatte sich Prinzessin verspätet, weil sie einen streunenden Retriever aufgegriffen hatte. Den Hund umschlungen, außer Atem und glücklich, hockte sie plötzlich auf der Fußmatte. Ich liebe solche Momente.

Gestern hatte Prinzessin Geburtstag!
Gestern hatte Prinzessin Geburtstag!

Immer fröhlich dafür sorgen, dass Kinder Gelegenheit haben zum Tagträumen, Herumlümmeln und Spielen.
Eure Uta

Das Titelbild ist von Ketut Subiyanto von Pexels. Vielen Dank!

  • Liebe Uta, … Deine Texte tun immer wieder gut … manchmal beschleicht mich dieses Gefühl, nicht genug getan zu haben … bei den Kindern nicht genug auf Ordnung geachtet zu haben, auf gepackte Ranzen, auf aufgeräumte Zimmer und geputzte Zähne … da erleichtern Deine Wort ungemein. Ist vielleicht doch nicht so schlimm, dass ich nicht immer hinter allem hergestiefelt bin, sondern meine Kinder relativ eigenständig groß werden konnten…
    Übrigens: sehr schönes Foto!! … und alles Liebe für Prinzessin nachträglich!

  • Ich liebe es, wenn meine Kinder so richtig in ihrem (Flow) Element sind. Wenn es nicht gerade wochentags früh am Morgen ist oder andere Termine anstehen, dann lasse ich sie ihr Ding durchziehen im Sinne von Rollen spielen, bauen, malen, tanzen… Dann gibt es schon mal Tage an denen ich mich heimlich in eine Ecke setzte, aus der ich Sie beobachten kann- es gibt nichts entspannenderes. Ansonsten haben sie viel Freizeit, nur einmal die Woche Vereinssport .

  • Liebe Uta,
    ich hoffe doch, dass ich meinen Kindern genügend Zeit für sich selbst lasse. Auch wenn ich viel zu oft die Wörter „Zähneputzen“, „schlafen gehen“ oder ganz furchtbar „aufräumen“ benutze. Ab und an ist bei uns am Wochenende so der Eltern-wollen-Ruhe-Abend, dann dürfen unsere Zwerge (6 + 8) oben in ihren Zimmern nach dem Zähneputzen und Schlafanzug anziehen soo lange spielen wie sie möchten. Spätestens wenn ich ins Bett gehe ist allerdings Schluß ;o) Die beiden können dann stundenlang spielen, ohne sich einmal zu streiten (bei Streit wäre ja schließlich auch Schluß).
    Ach ja……Legosteine, Duplofiguren und Playmobil auf einem Haufen ist kein Chaos: Mama, hier war grade ein Erdbeben!

  • Liebe Uta,
    Deinen Blog habe ich – leider! – erst vor drei Tagen entdeckt, aber eine halbe Nacht lang nur gelesen. Ich habe hier nämlich neben einen zuckersüßen 2jährigen Rabauken auch einen 5jährigen Tagträumer, der beim Rodeln mitten auf dem Hügel ein Elfenhaar findet und es retten muss, der gern in einer Phantasiesprache spricht und ein Dreivierteljahr! in jeder Situation einen Feuerwehrhelm trug. Aber dass Schuhe an die Füße gehören, ist jeden Morgen wieder überraschend. Und warum soll man eine Jeans nicht falschherum tragen, wenn sie doch trotzdem passt.
    Um uns sammelten sich immer mehr Nun-muss-er-aber-bald-wirklich-mal-Stimmen und Wirklichkeits-Mahner, schließlich soll doch das Kind im nächsten Jahr zur Schule kommen. Mir schwirrwirrte schon der Kopf und ganz schleichend wurde ich doch skeptisch – muss er vielleicht doch wirklich mal auf der Erde ankommen? Du konntest diese Stimmen im Kopf wegpusten – herzlich Dank dafür. Du hast uns einen großen Gefallen getan!
    Und tagträumen und rundrumbummeln können wir prima. Denn auch auf der langweißesten Rauhfasertapete leben lustige Umrisstierchen….
    Gewinnen ist schön, wenn nicht ist auch gut. Danken wollt ich ohnehin!
    Liebe Grüße, die K

  • Oh wie Recht Du mal wieder hast und doch finde ich es im Alltag immer wieder schwer meiner kleinen Tochter, 3 Jahre, den Freiraum zu lassen. Immer wieder ertappe ich mich zum Beispiel beim Anziehen, dass ich genervt bin, dass es so lange dauert, da ich schon tausend Dinge im Kopf habe, die ich noch erledigen möchte, auch wenn sie eigentlich gar nicht wichtig sind.
    Aber sie bekommt auch Freiraum. Mir ist es zum Beispiel sehr wichtig, dass wir regelmäßig „Ausflüge“ machen, bei denen sie das Tempo bestimmt, zum Beispiel im Wald. Sie bestimmt wo wir stehen bleiben und wie lange und es ist immer wieder spannend, was sie dann alles entdeckt, bzw. welche Spiele entstehen. Ich denke, das ist für sie als Dreijährige auch Seele baumeln lassen.

  • Die Seele baumeln lassen… Wir haben unsern großen wieder aus der ganztagesschule…. Es hat ihm nicht gut getan, die ganze verplantheit und keine Zeit für sich allein….. Und auch trotz halbtag haben wir die freizeitaktivitäten reduziert und diese Ferien stand nichts an… Seit Tagen hängt er im Schlafanzug rum ( ok den muss er ab und zu wechseln) aber den Rest der Zeit kann er tun was er möchte…. Vorallem spilen und stöbern und Kruschteln……
    Liebe Grüße Silke

  • hallo Uta
    … und ich kam mir oft wie ein Alien vor, wenn meine Kinder wieder die einzigen waren, die nicht verplant waren. Sie haben viel miteinander und alleine gespielt, weil wirklich alle Nachbarskinder oft für zwei Wochen ausgebucht waren! Ach ich wünschte, manch ein Bekannter würde Deinen Blog lesen. Und umsetzen.
    Liebe Grüße von Petra

  • Liebe Uta,
    …“wer wird denn da schimpfen?“ … Ich. Leider immer. Naja fast immer. Manchmal gelingt es mir, die Lütte nicht ununterbrochen anzutreiben oder mich über ihr „Gespiele“ beim Fertigmachen zu ärgern. Aber leider nur manchmal.
    Daher, und das erschreckt mich grad sehr, fällt mir irgendwie kein Seele-baumeln-lassen-Moment ein. Puh.
    Ich sollte da mal an mir arbeiten.
    Danke für den Beitrag und alles Liebe nachträglich an die Prinzessin!
    Liebe Grüße,
    Dorthe

  • Liebe Uta,
    wochentags bin ich morgens wenig entspannt was Trödeln angeht. Der Herzbuben-Papa hat feste Arbeitszeiten, und da er den kleinen Herzbuben morgens zur Kita bringt, neigen wir oft zum Antreiben. Gerade der kleine Herzbube verliert sich und seine Gedanken gerne mal beim Frühstück und Anziehen.
    Nachmittags trödel ich gerne mit dem großen Herzbuben auf dem Heimweg von der Schule. Zu Hause dürfen die Herzbuben dann machen, wonach ihnen ist. Der kleine Herzbube macht sich nach der gemeinsamen Knabberrunde oft eine Bibi&Tina-CD an, hört diese bis zu 3x hintereinander und malt dabei.
    Der große Herzbube neigt momentan zum Einkuscheln in eine große Flauschdecke und holt sich dazu wahlweise ein Kuscheltier, Gerät oder mich (wobei ich in der Priorsierung eindeutig hinter dem Gerät liege). Wenn er nach der Schule noch Energie hat, schleppt er Geräte kreuz und quer durch das Haus oder spielt „Büro“.
    Unverplante Nachmittage sind meist entspannt. Manchmal lümmeln wir auch einfach auf dem Sofa, kuscheln und lesen.
    Die beiden haben nun auch ein gemeinsames Spielzimmer im Keller, wo sie sich ungestört austoben können und mir die Ordnung nicht so wichtig ist.
    Ich achte mittlerweile darauf, dass zu den zwei fest verplanten Nachmittagen (Therapie und Sport) nur noch eine Verabredung bzw. ein Termin/Woche dazu kommt. Ich habe einfach gemerkt, dass die Herzbuben es sehr genießen (ich auch), nachmittags zu Hause anzukommen. Und wenn Termine sind, plane ich mittlerweile genug Zeitpuffer ein, damit sich mein etwaiger Zeitstresss nicht auch noch auf die Herzbuben überträgt. Es hat lange genug gedauert, bis ich das gelernt habe. Aber es lohnt sich.
    Ich liebe Sonntage, die langsam starten, herumschlendern mit den Herzbuben oder Stöbern in der Bücherhalle. Dabei lassen wir gemeinsam die Seele baumeln.
    Liebe Grüße,
    Frieda

  • Liebe Uta!
    Noch ist das Kind klein genug, um einfach da zu sein und nicht viel zu müssen. Ich erinnere mich an meine eigene Kindheit und an die vielen unendlich wichtigen Dinge, die statt aufräumen oder Zähne putzen schnell erledigt werden mussten und zum Glück habe ich Eltern, die ab und zu beide Augen zudrückten, wenn es um ordentliche Kinderzimmer ging. Ich hoffe, ich schaffe es, dem kleinen Fräulein später auch genug Möglichkeiten zum Seele baumeln lassen geben kann.
    Ganz liebe Grüße von Jana

  • Liebe Uta,
    ich habe gerade gedacht,das Buch müsste ich mal bestellen…
    Ich treibe unseren „Großen“ (3) viel zu oft an und versuche das deutlich zu reduzieren, was inzwischen gut klappt durch weniger Termine und vor allem Ruhepausen nach dem Kindergarten. Wenn es irgend geht hole ich ihn früh ab, wir genießen ein gemeinsames Essen und trödeln in den Nachmittag. Hier werden gerade viele Kinder zur Musikschule angemeldet, aber wir machen nicht mit und gehen lieber „nur“ zum Turnen. Denn auch mir bekommen viele Termine die Woche nicht und das kann auch für die Kinder nicht gut sein. Da steige ich doch lieber mit in das Fantasiespiel ein und erfinde Dinge, frage nach was er genau macht und besuchte spontan mit den Kindern die Oma. Genießen und aufmerksam beobachten was gerade gebraucht wird, das verfolge ich jetzt und lasse uns Zeit zum Seele-baumeln-lassen.
    Liebe Grüße und danke für deine tollen Artikel
    Sternie

  • Liebe Uta,
    deine Gedanken entspannen oft so herrlich. Oder halten die Mühle an, die einen funktionieren läßt und das Kind mit gefangen nimmt. Halt, Moment, wieder zurück auf Null.
    Oft kann ich es gelassen sehen, wenn das kleine Kindchen alles bewundert, und einen Schritt vor und zwei Schritte zurück macht. Manchmal wenn die Tagechecklisten und die Arbeitszeiten drängen, dann gelingt mir dies jedoch so gar nicht.
    Froh bin ich, wenn wir:
    – einfach Vögel beobachten
    – aus dem Dachfenster schauen
    – abends lang über den Tag reden
    – sinnlos auf dem Bett rumhüpfen und Purzelbäume machen
    – mit den Tieren auf dem Feld reden
    – im Wald das Moos bewundern (und ich bin froh, dass ich da echt noch mitstaunen kann)
    – so gar nichts vorhaben
    Luxus irgendwie, geht mir so auf, beim Lesen und Schreiben jetzt.
    Liebe luxuriöse Grüße,
    Mo

  • So schöne Gedanken – und so wahr!
    Die Seelen unserer Kleinen, 2und 4 Jahre, baumeln den ganzen Tag: Puppen mit Puppen, Höhle bauen auf dem Sofa und unter dem Tisch, rohe Nudeln essen im Bett, wenn ich nicht hinschaue.
    Die beiden Großen haben Schule. Da wird es zumindest bei der Ältesten auf dem Gymnasium schwierig mit Entspannung. Unser Sohn ist fast 11. Seine Seele baumelt seit seiner Geburt in den höchsten Sphären. Wir warten schon seit der ersten Klasse auf eine Landung. Es wird langsam eng für ihn, denn die Lehrer sind maximal angenervt. Und was sagt er: Ich freue mich doch immer so. Warum weiß ich garnicht.
    Ich hoffe, dass er uns nicht mal wegfliegt.
    LG Antje

  • Hallo, manchmal bin ich auch etwas engstirnig, was aufgeräumte Zimmer angeht. Aber ich kann auch gut mal weggucken. Letztens bekam ich zwei besorgte SMS aus der Nachbarschaft, weil mein Fünfjähriger im Regen mit den abgebrannten Silvesterraketen spielte. Aber genau deswegen war er ja rausgegangen. Mit Matschhose, Handschuhen und sichtlich viel Spaß. 😉

  • Ich lasse viel baumeln, einfach weil ich selber so ein Tagträumer bin. Statt Wäsche machen, schaue ich lieber der flackernden Kerze zu. Schon immer. Mein Mann reagiert da leider viel zu unentspannt drauf. Ich solle die Kinder (7, 9 und 11) viel mehr antreiben, sie müssen z.B. bei ihm jeden Abend aufräumen, etc. Mir ist das nicht wichtig… Hauptsache Müll landet im Müll und Wäsche in der Wäsche. Gehe aber den Kompromiss ein und tue mein bestes, notfalls räume ich, um des Hausfrieden willens, für die Kinder schnell auf… Den ganzen Ferientag im Schlafanzug?! Bin ich vorne dabei. Mit Kaffee und Buch aufm Sofa.
    Ansonsten haben die Kinder auch nachmittags viel Zeit zum freien Entfalten. Hausaufgaben sind ein Muss, was danach passiert, können sie entscheiden. Mein Sohn streift gerne draußen herum. Mit dem passenden Kumpel an der Seite erobern sie unser Dorf. Er kennt alle Ecken und Geheimverstecke. Er wollte freiwillig zur Musikschule, geht da seit 1 Jahr immer jeden Montag begeistert hin, ebenso freitags zum Karate. Mittwochs ging er noch zur Leichtathletik, aber das werde ich einstellen, weil er nicht mehr hinmöchte. Da es in „Kleinkrieg“ ausarten würde, ihn da „hin zu schleifen“, lassen wir es halt.
    Die Große mit ihren 11 sorgte selber für einen vollen Terminkalender. Sie hat Jugendfeuerwehr, Linedance, Tennis, Majoretten, Musikschule auf dem Terminplan und nutzt das, um sich mit ihren Freundinnen vorher und nachher zu treffen. Ich habe mal angedeutet, dass ich das zuviele Aktivitäten finde, aber sie möchte das so und die Schule leidet auch nicht. Also darf sie.
    Die Kleine ist so ein Träumer wie ich, hört Hörspiele, malt, bastelt, alleine in ihrem Zimmer und schickt mich öfter weg, wenn ich mal mitträumen möchte. Morgens war es eine gewaltige Umstellung von KiGa Getrödel (trotz Frühaufsteher waren wir nie vor 9.05 Uhr im KiGa…) auf Schule, wo es morgens doch zackiger gehen muss.
    Naja, ich für meinen Teil sage: läuft hier 🙂
    Viele Grüße, Sandra

  • Liebe Uta,
    Ein wichtiger, wie bei dir immer wunderbar undogmatisch geschriebener Post. Das Verplanen der Kindheit geschieht m.E. vor allem aus zwei Gründen: Man will nichts verpassen, alles perfekt machen (Stichwort Frühförderung). Dieser Haltung liegt Angst zugrunde. Angst vor dem Kommenden, Angst, das Kind könnte „zuwenig gut“ sein. Und weil Angst immer ein schlechter Ratgeber ist, wehre ich mich gegen alle aufkeimenden Gedanken. Ballet, Pekip, Singkreis und Mukiturnen sind nicht wertvoller als Matsch, Lego und gemeinsames Kochen. Der zweite Grund ist noch perfider: Ein verplantes Kind ist ein überwachtes Kind, und damit kann Sicherheit vorgegaukelt werden. Keine eigenen Erkundungen, keine Risiken (physisch wie psychisch). Auch hier ist Angst der zugrundeliegende Grund für die Verplanung durch die Eltern. Deshalb heisst für mich das Fazit, wenn es um Kinder(frei)zeit geht: Nieder mit der Angst!
    Und: Aufräumen etc. wird sowieso überbewertet. Und Retriever sammle ich heute noch ein…
    Mutige Grüsse, Martina
    (Da ich hier bereits einmal ein wunderbares Buch gewonnen habe, möchte ich am Wettbewerb nicht teilnehmen.)

  • Liebe Uta,
    vielen Dank für deinen Post. Meine Kinder sind noch klein und spielen nicht allzu viel alleine. Oft versuche ich mit ihnen zusammen ein Spiel anzufangen und mich dann langsam zurückzuziehen. Dann sitze ich da, stricke und beobachte =)
    Über das Buch würde ich mich sehr freuen.
    Liebe Grüße,
    Kathrin

  • Danke, dass musste mal gesagt/geschrieben werden – leider erwarten viele, dass man sein Kind „gesellschaftlich bedarfsgerecht“ großzieht und dabei bleibt das Kind/der Mensch auf der Strecke.
    Als Alleinerziehende einer 5jährigen mit Vollzeitjob, ertappe ich mich leider auch oft beim „antreiben“ und durchplanen…. aber zunehmend lasse ich meine Kleine einfach laufen, sie lässt sich treiben und ich treibe mit. So geht es z. B. in ihrem Tempo raus in die Natur, anfangs auf dem Weg, dann quer durchs Gelände, dann lange Pause bei ein paar Kieseln oder Ameisen….. und siehe da: sie zu lassen, bereichert mich so unglaublich mit und ist das entspannenste was man mit Kindern tun kann.
    Wie war noch dieses Lied „….Kinder an die Macht“ 🙂
    LG Anna

  • Liebe Uta,
    da möchte ich doch auch mitmachen.
    Wie ich das mit meinen Kindern mache?
    Ich setze mich selbst gern unter Druck und habe sehr hohe Ansprüche an mich selbst. Mittlerweile habe ich aber gelernt, dass man öfter auch mal fünfe gerade sein lassen muss.
    Der Kleine (10) fährt oft mit dem Fahrrad „ein Ründchen drehen“, er ist sehr verlässlich und soll dann eben nur zur vereinbarten Zeit wieder da sein, er guckt dann bei seinen Freunden oder auf dem örtlichen Soccerfeld und ist stundenlang unterwegs.
    Ich habe unseren Mittleren (obwohl mir nach der LRS-Testung nahegelegt wurde, den Sohn unbedingt aufs Gymnasium zu geben) zur Realschule angemeldet, weil ich mir sicher war, dass er dort gut zurechtkommen würde und dass es im deutschen Bildungssystem kein Problem ist, auch später noch weiter zu machen.
    Er hat sich im 2-3 Bereich durchgewurstelt, ohne viel machen zu müssen. Da er aber schon immer Paläontologe werden will (seit er 3 Jahre alt ist und immer noch), muss er dafür Geologie studieren und das geht nur mit richtigem Abitur.
    Nun ist er 15 und wird im Sommer die Realschule verlassen. Sein Plan, er wird auf ein berufliches Gymnasium wechseln, weil er es will. Ich glaube, dass das der bessere Weg ist, weil er es selbst will. Wenn es nicht klappen sollte, werden wir weiter sehen, aber ich bin sehr zuversichtlich. Da die Voraussetzungen dafür stimmen müssen, hat er im letzten Halbjahr tatsächlich mal wirklich Gas gegeben und die Noten waren auch dementsprechend. Es zeigt mir: er kann’s :o)
    und er wird seinen Weg gehen, davon war ich schon immer überzeugt.
    Ich denke, man muss ihnen einfach vertrauen und ich hab immer gesagt, man muss doch vernünftige Menschen großziehen und keine Befehlsempfänger, die alles machen, was andere wollen.
    Bisher bin ich mit den Ergebnissen sehr zufrieden,
    was noch kommt, werden wir sehen :o)
    Liebe Grüße aus Nordhessen,
    Christina

  • Liebe Uta,
    wundervoller Beitrag, er sprach mir direkt aus der Seele, lieben Dank dafür!
    Natürlich ist Ordnung und Struktur im Leben der Kinder wichtig, das verleiht Sicherheit. Aber wie sollen aus Kindern erwachsene Persönlichkeiten werden, wenn sie ständig ihrer Träume und Fantasiewelten entrissen werden? Wir Erwachsenen sollten lieber viel öfter den Mut aufbringen, uns mitnehmen zu lassen in diese wunderbaren Träume und Fantasien und von den Kindern lernen. Lernen, wie wichtig es ist, sich selbst wertzuschätzen und glücklich zu machen.
    Herzliche Grüße
    Tanja

  • Liebe Uta,
    mit Trödeln beim Anziehen oder Zähne putzen konnte ich, als mein Sohn noch klein war, nur schwer zurechtkommen. Ich gab mir daher Mühe, vor allem morgens rechtzeitig aufzustehen, um Zeitdruck möglichst zu vermeiden. Das hat meistens gut funktioniert.
    Ich halte generell nicht viel von dem heute anscheinend so wichtigen „Entertainment“ der Kinder. Ständig werden die Nachmittage und Wochenenden mit Aktivitäten und Ausflügen verplant. Ständig müssen alle unterwegs sein oder zumindest sollen Spielverabredungen getroffen sein. Und dann (habe ich erst kürzlich erlebt) wird von den Eltern total begeistert von Tagen erzählt, wo die Kinder „ohne Eltern stundenlang in ihrem Zimmer gespielt haben. Wir brauchten uns gar nicht kümmern!“
    Mit Nachmittagsterminen waren wir bis zum Ende der Kindergartenzeit auch sehr sparsam. Mein Sohn hatte keine festen Termine. Wir haben einfach mehr oder weniger spontan die eine oder andere „besondere“ Beschäftigung geplant, z. B. Schwimmbad. Ansonsten fand ich es auch für mich selbst entspannter, den Nachmittag ohne Plan laufen zu lassen. Und mein Sohn brauchte meist nach dem Heimkommen eine Zeit für sich allein.
    Zu Beginn der 1. Klasse waren wir über die freien Nachmittage sehr froh. Das Kind war so kaputt, dass es nur in Stress ausgeartet wäre, noch zu irgendwelchen Kursen zu gehen. Es kamen bis jetzt (er ist 11, 6. Klasse) jeweils auf seinen eigenen Wunsch Fußball und später Gitarre dazu. Das reicht aus, um noch Zeit für Freunde oder „Langeweile“ zu haben.
    Liebe Grüße
    Anja

  • Liebe Uta,
    Deine Worte inspirieren mich immer wieder.
    Wir wohnen auf dem Dorf wo es nichts gibt. Dazu müssen wir die Kinder leider oft fahren damit sie von A nach B kommen. Sie sind noch zu jung für die langen Wege. Besonders im Urlaub merke ich immer wieder wie gut es ihnen tut, dass sie die Zeit haben sich in Ihren Zimmern auszutoben, lesen bis die Augen weh tun oder spontan die ganze Bastelkiste auszuräumen um etwas spannendes aus dem Kopf zu basteln. Darüber kann ich mich immer freuen.
    Das Buch kenne ich noch nicht und würde es gerne lesen. Ich mag Jesper Juul.
    Herzlich Grüße und ein fröhliches neues Jahr von
    Stefanie

  • Oh, das passt gut.
    Ich quäl mich sehr mit dem Thema, denn ich hab ein musikalisch hochbegabtes Kind, das nicht mehr auf das tägliche Üben am Instrument verzichten kann, weil sonst alles morgen so viel schlechter geht als vorgestern, was zu rapide sinkender Übelust und schließlich noch mehr Unzufriedenheit führt… also wird bei uns jeden Tag geübt – und die Sternchen in den Augen nach dem nächsten Konzert rechtfertigen jedes mal wieder die tägliche Anstrengung. Die aber trotzdem eine bleibt…
    Um die Disziplin nicht überhand nehmen zu lassen, tu ich vor allem eins: ich verzichte auf eine vernünftige Rente und Selbstverwirklichung außerhalb der Familie – und bleibe zuhause, so dass meine Töchter (9, die Künstlerin und 6, das fleißige Bienchen) nicht in die Betreuung der Ganztagsschule gehen müssen. Dafür muss ich mich manchmal ganz schön schief angucken lassen, aber das ist es mir wert.
    Außerdem liebe ich es besonders, ihnen abends, wenn ich eigentlich schon Zapfenstreich geblasen hab und mir dann noch was dazwischen kommt (Wäsche, Telefon, Nachbarin an der Tür) den heimlichen Rückzug hinter die Kinderzimmertür zu gönnen und sie viel länger aufbleiben zu lassen als für sie gut wäre. Das sind nämlich die Momente, in denen sie sich garantiert NICHT streiten und es zu den allerwunderbarsten Spielen kommt. Soooo schön!
    Das Beste daran: sie glauben, ich würde das gar nicht merken… 😉
    Liebe Grüße und vielen Dank, hab dieses Blog vor Kurzem erst entdeckt und lese mich jetzt mit viel Vergnügen rein.
    Liebe Grüße,
    Juliane

    • Ich mache das ähnlich, arbeite nur Vormittags ein wenig freiberuflich und hoffe meine Kinder wissen irgendwann mal die Freiheit, die sie dadurch haben, zu schätzen…..

  • Liebe Uta,
    Mit Freude lese ich dein blog.
    Seele baumeln lassen: dem Tochterkind einen heißen Kakao machen, eine Laugenstange aufbacken, ein Buch aus dem Regal greifen, mit unter die Decke kuscheln und vorlesen….

  • Liebe Uta,
    so ein Post kommt oft zur rechten Zeit. Unser fünfjähriger Wirbelwind zeigt uns schon lange, wie das mit der Seele baumeln lassen und etwas für sich tun funktioniert. Seit wir nahe an der Kita wohnen und keine ewig weiten Wege mehr vor uns haben, gönne ich ihr eigentlich täglich mindestens eine Stunde rumtüdeln so wie sie es möchte. Danach denken wir über Aktivitäten nach, fest ist bisher nur ein Turntermin in der Woche. Dass sie sich so gut und gerne auf sich selbst besinnen kann, das wünsche ich mir auch für ihre Zukunft, egal was die Schulzeit dann so bringen mag.
    Grüße aus Winterhude.

  • Liebe Uta, ich freue mich immer besonders, wenn ich wieder einen neuen Artikel von dir entdecke. Deine Texte tun einfach gut und sind wertvolle Impulse! Wir verzichten bewusst auf TV, so dass auch unser fast schon 3-Jähriger bei uns zu Hause nicht TV schauen kann. Dafür gehen wir oft in die Natur und lassen uns treiben. Auch ganz ohne Spielzeug kann er sich in’s Spiel vertiefen – Zapfen sind dann Züge und Sandspuren die Gleise. Die kindliche Fantasie ist immer wieder bereichernd! Über das Jesper Juul Buch würde ich mich sehr freuen, es wäre mein erstes von ihm 🙂

  • Liebe Uta, schön, dass du das Thema aufgreifst. Mein Sohn ist erst 13 Monate alt und doch haben viele schon große Ansprüche daran, wie er zu funktionieren hat. Ich mache da nicht mit und genieße einfach ihn beim wachsen zu begleiten. Ich bin sehr froh und dankbar dass ich mir die Zeit dazu nehmen kann. So ganz ohne Frühförderkurse. Ich bin immer etwas erstaunt wieviele Kurse andere Mütter mit ihrem Sprössling besuchen (täglich!??). Und dass die erste Frage bei Besuch immer mit „kann er schon…?“ anfängt. Ich bin natürlich stolz auf mein Kind und seine Fähigkeiten, aber die erlangt er ohne Kurs und ohne Vergleichswettbewerbe. Ich gehe lieber mit meinem Sohn in den Garten und lasse ihn in der Erde wühlen und die Gänseblümchen im Januar pflücken. Wer hätte geahnt dass die soooo gut riechen?
    Liebe Grüße,
    Christine

  • Liebe Uta,
    dieser Text tut gerade heute so gut.
    An einem Tag, an dem ich mir dank Lehrerin Gedanken machen muß, ob ich die Siebenjährige nicht genug mit anderen Kindern verabrede. Obwohl sie momentan viel lieber alleine und in ihrer Welt versunken spielt. sie genießt es, wenn die Geschwister noch nicht zu Hause sind und sie Zeit für sich hat.
    Ganz herzliche Grüße
    Suse

  • Hallo,
    Du sprichst mir aus der Seele. Ich kämpfe eigentlich permanent darum, dass meine Kinder WENIGER gelenkte Aktivitäten haben und mehr Freispielzeit. Schwierig, wenn die Ärztin beim Großen Ergotherapie und bei der Kleinen Logopädie anordnet, Donnerstags schon in der 2. Klasse Nachmittagsunterricht ist und neben Hausaufgaben noch Lernwörter üben und Lesen lernen dran sind.
    Was mich am meisten betrübt, ist, dass man Nachmittags draußen auf der Straße keine Kinder mehr sieht, weil die alle in irgendwelchen Institutionen oder verplanten Freizeitaktivitäten versteckt sind. Ich schicke meinen Sohn trotzdem manchmal alleine raus zum „rumstromern“, habe aber ein schlechtes Gewissen wenn ich ihn immer alleine zwischen den Häusern rumziehen sehe. Immerhin hat er Spaß dabei und rettet in seiner Phantasie Bäume. Immerhin…..

  • Danke für diesen schönen Artikel.
    Immer wieder muss ich meinen beiden Grundschulkindern erklären, warum sie ihren Schulweg zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen müssen, wo doch fast alle anderen Kinder direkt vor die Tür der Schule gefahren werden. Das ist manchmal nicht so einfach und ich komme mir ab und zu vor, wie ein erzieherischer Geisterfahrer.
    Letztens habe ich dann aber die beiden Schulkinder zufällig beobachten können, wie sie nach der Schule nach Hause gegangen sind. Im Einklang mit der Welt und sich sind sie um ein temporäres Parken-Verboten-Schild getanzt <3
    Auch stelle ich bei Gesprächen mit anderen Eltern fest, dass sie sich immer "Programm" für ihre Kinder wünschen. Ich bin sehr glücklich, dass in der Hortgruppe meiner Großen bewusst fast nichts geplant wird, sondern die Kinder ganz viel Zeit zum gemeinsamen freien Spielen haben. Einige Eltern sehen das als schlechte Hort-Orga :/
    Es ist manchmal anstrengend den Freizeitstress von der Familie fern zu halten, ohne sich und die Kinder sozial zu isolieren. Eine Gratwanderung.

  • Liebe Uta,
    ich bin gerade erst auf deinen tollen Blog gestoßen und dann auch gleich mitten hinein in dieses Thema gesprungen. Just heute ist nämlich mal wieder einer dieser Tage … Der erste Tag in der Kita nach den Weihnachtsferien, fast drei Wochen lang war Urlaub und Halligalli. Mama und Papa und Oma und Opa und Tanten und Onkel – alle waren sie da und immer war Action und allerschönste Familienzeit.
    Was soll ich sagen, beide Kinder waren not amused, als ich sie vorhin in der Krippe und im Kindergarten ablieferte. Und genau da dachte ich mir: Wir erwarten immer so viel von ihnen. Sie sind noch so klein (1 und 3), wie sollen sie denn begreifen, dass jetzt das wieder beginnt, was wir Erwachsenen Alltag nennen? Dass es sein muss, dass sie jetzt dort bleiben, weil Mama arbeiten muss, und der Papa sowieso, und dass alles Weinen nichts hilft? Es brach mir fast das Herz.
    Wie oft habe ich mich dabei ertappt, dass ich sage: Jetzt beeil dich mal! Wir sind spät dran! Und ich könnte mich jedes Mal sofort selbst ohrfeigen dafür, schon in dem Moment, wo es meinen Mund verlässt. Wenn dann plötzlich die Große zu ihrem Bruder sagt: Jetzt trödel hier nicht so rum! Und das in genau dem Tonfall, den ich kenne und an mir so hasse. Es ist erschreckend.
    Andererseits: Sollen sie halt doch lernen, dass man beim Essen am Tisch sitzt und nicht mit dem Essen durch die Wohnung läuft. Dass sich ausgekippte Spieleboxen nicht von selbst wieder aufräumen. Und dass Zähneputzen einfach wichtig ist.
    Aber so ist das mit dem Elternsein: Man wird niemals perfekt sein, niemals ohne Zweifel. Aber man kann versuchen, auf seinen Bauch zu hören. Und man kann sich die Kinder anschauen, in ihre großen, strahlenden Augen sehen, wenn sie sich über etwas freuen, und sei es noch so klein in unseren Erwachsenenaugen. In genau solchen Momenten weiß man: Wir haben dann doch ganz schön viel richtig gemacht.
    Liebe Grüße! Ich freu mich sehr, dass ich deinen Blog entdeckt habe 🙂

  • Liebe Uta,
    vielen Dank für diesen schönen Text! Unsere Vierjährige „darf“ immer wieder mal ihre Seele baumeln lassen. Wir planen genug Zeit ein und das sieht dann so aus: Aufstehen – spielen – Mama & Papa beim „Wuseln“ begleiten – spielen – anziehen –spielen – Zähne putzen –spielen – zum Auto gehen, dabei Steine/Stöcker sammeln – etc… Und nein: Wie haben morgens keine drei Stunden Zeit, sie fertig zu machen. Wir sind beide berufstätig und wollen gerne zeitig aus dem Haus sein. Aber irgendwie geht das trotzdem. Dennoch haben wir natürlich auch oft genug Punkte, an denen z.B. das Zähne putzen nicht gut funktioniert. Dann muss ich häufig an Deinen Satz denken „Immer fröhlich ICH-Botschaften senden“ denken. Manchmal klappt es, aber wir merken jeden Tag wieder, dass wir von ihr noch viel lernen können :-))
    Das Buch von J. Juul könnte super dabei unterstützen! Wir würden uns sehr darüber freuen.
    LG Ellen

  • Liebe Uta,
    seit etwas mehr als einem Jahr lese ich deine Texte und alle haben sie mich inspiriert oder zumindest zum Lächeln gebracht. Ja, ein bisschen mehr Seele-baumeln-lassen und fünfe-grade-sein-lassen ist in der Zeit, nicht zuletzt inspiriert durch dich, in den Alltag mit meiner 3,5-jährigen hineingekommen.
    Wenn wir am Wochenende draußen sind, dann haben wir zwar ein Ausflugsziel (den Tierhof mit den Pferden auf der Koppel, den botanischer Garten mit den Hühnern und den Hängebauchschweinen…), das wird aber nur in den seltensten Fällen wirklich erreicht. Sehr oft verbringen wir die ersten 30 Minuten nur maximal 300m vom Haus entfernt, lassen das Eis auf den zugefrorenen Pfützen knirschen, sammeln Steine direkt aus der Drainage vom Haus und sammeln Blätter vom Grundstück direkt gegenüber. Mit Muße. Und Ruhe. Und Zeit. Mal nicht nach unserem Rythmus.
    mit lieben Grüßen und heißer Hoffnung auf das Juul-Buch,
    Kristin

  • Immerwieder muss auch ich mir in Erinnerung rufen, dass die „Fluoridierung der Zähne“ meinem Sohn schnurzpiepe ist. Mein Mann hilft mir glücklicherweise dabei. Er ist da etwas entspannter, erlaubt sich und ihm auch mal eine ausgiebige PlayStation-Session oder sie malen gemeinsam.
    Was ich tue, um meinem Sohn das „Seele-Baumeln-Lassen“ zu ermöglichen? Nichts. Zum Seele-Baumeln-Lassen, hat er mich noch nie gebraucht. Umso schöner, wenn ich das Gefühl habe wir lassen zufällig mal gemeinsam baumeln, z.B. wenn wir nach der Schule unser beider Lieblingshörbuch hören.
    Lieben Gruß
    agatha

  • Sehr schöner Artikel! Ich sehe es mit großer Sorge, dass in unserer Gesellschaft immer weniger einfach freie Zeit für Kinder da ist. Das fängt mit Vollzeitbetreuung für Krippenkinder an und hört dann wahrscheinlich erst mit der Rente wieder auf…

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    Uta


    Ich arbeite als Eltern-Coach, Buchautorin und Journalistin, bin Ehefrau und Mama (ein Sohn, eine Tochter) und kann es nicht lassen, dem Familien-Glück auf die Spur zu kommen. Ich forsche in Büchern, spreche mit Experten und teste alle Erkenntnisse in der Praxis. Nur was mich überzeugt, weil es das Leben mit Kindern wirklich erfüllender macht, schafft es auf diese Seite.

    Deine, Uta

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