Interview mit Martina, die zertifizierter Artgerecht-Coach ist und ihre Philosophie mit Mann und drei Kindern auf einem kleinen Hof in der Schweiz lebt.

Oh, einen Trommelwirbel hätte ich noch aufnehmen sollen. Denn heute findet ihr hier den Link zu meiner ersten Podcast-Aufnahme.
Entschuldigt die Qualität. Es gibt noch kein Intro und auch noch keine Abmoderation. Und die Schnitte … na, hört selbst. Ich musste jetzt einfach starten. Auch wenn es bei weitem nicht perfekt ist.
Hier in meiner Blog-Welt wird es demnächst größere Veränderungen geben. Ob ein regelmäßiger Podcast dazu gehören wird, ist noch nicht ganz klar. Das folgende Interview hatte ich aufgenommen, ehe eine neue große Idee mich erreichte und das Podcasten erst einmal wieder in den Hintergrund rückte. Ich hätte es aber zu schade gefunden, die Aufnahme nicht mit euch zu teilen.
Mein Interview-Gast ist Martina, bekannt auch als „Frau Krähe“ von ihrem Blog und von Instagram. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern (7, 5 und 2 Jahre alt) in der Schweiz in der Nähe vom Bodensee.

Martina liebt die Natur, Tiere, Kinder … In dieser Reihenfolge? Ich weiß es nicht. Das frage ich sie im nächsten Interview 😉

Martina ist – in Teilzeit – Lehrerin für Gestaltung und Kunst an einem Gymnasium. Zusätzlich hat sie sich als „Artgerecht“-Coach fortbilden lassen und unterstützt Eltern in offenen Gruppen dabei, ihren eigenen Weg mit ihrem Baby bei Themen wie Stillen, Tragen, Schlafen und Wickeln zu finden. Weil ihre Kinder noch klein sind, macht ihr Blog eine Pause und auch die Arbeit als „artgerecht“-Coach hat Martina vorläufig auf ein Mindestmaß reduziert. Für mich hat sie sich besonders für ein Interview empfohlen, weil sie viel über Kinder-Themen reflektiert hat und gleichzeitig mitten in der Kleinkinder-Phase steckt.
… und weil sie mir durch kluge Gedanken in ihrem Blog und in Kommentaren auf der „Katzenklo“-Seite aufgefallen ist.
Zum Beispiel diese:
“ … AP (Attachment Parenting = bedürfnisorientierte Elternschaft)  ist vielmehr eine Haltung als eine Methode. Man kann sein Kind tatsächlich gänzlich unsensibel in ein Tragetuch stopfen oder ihm widerwillig Platz im eigenen Bett einräumen. Beides hat dann mit AP nichts mehr zu tun, obwohl man brav „die Auflagen erfüllt“.“ (aus einem Blogbeitrag über das Zähne-Putzen vom 7.2.2017) Darüber hinaus schreibt sie, dass man durchaus Bedürfnisorientierung leben könne, selbst wenn es nach außen nicht danach aussähe und das Kind zum Beispiel nicht im Elternbett schlafen dürfe.
oder:
„Bedürfnisse und Wünsche sind keine Synonyme, und AP heisst deshalb auch nicht, dass Kinder jeden Alters immer alles sofort kriegen, aber dass sie, ihre Sicht auf die Dinge, ihre Wünsche und ihre Wahrnehmung respektiert werden.“ (ebenda)
Wie ihr wisst, hadere ich mit der Bedürfnisorientierung oder zumindest mit gewissen Interpretationen oder Auswüchsen davon. Deshalb war es mir wichtig, von einer Mama mit Expertenwissen, viel praktischer Erfahrung und undogmatischer Ausrichtung mehr über das Thema zu erfahren.
Das Interview ist 1 Stunde und 6 Minuten lang. Ich weiß, das ist viel für die Ohren. Aber vielleicht habt ihr ja 10 Kilogramm Spargel zu schälen, 30 Blusen zu bügeln oder ihr müsst eure Tochter zum Reiterhof am anderen Ende der Stadt fahren und habt Zeit, es zu hören.
Wir sprechen …:

  • darüber, was „bedürfnisorientiert“ und „artgerecht“ bedeutet
  • warum es viel leichter ist, Kinder in einem Clan groß zu ziehen
  • inwiefern Martina die Ausbildung ihres Hundes als Sanitätshund geholfen hat, mit ihrem Baby zu kommunizieren, als sie dann Mama wurde
  • wie Martina den Begriff „Nachfolgewille“ von Rita Messmer versteht und wie sie diese Erkenntnis im Alltag umsetzt
  • warum es in ihrer Familie auch im Kinderzimmer ein großes Bett gibt
  • wie sie und ihr Mann sich kleine Zeit-Fenster als Paar einrichten

Viel Freude beim Interview!

https://youtu.be/BM_Xw93vhkY

Ganz herzlichen Dank, Martina, dass du dich für mein erstes Interview zur Verfügung gestellt hast! Danke für dein Vertrauen und dafür, dass du Erfahrungen aus deiner Familie mit uns teilst!
Immer fröhlich die erste Katzenklo-Podcastfolge hören und mir bitte schreiben, was euch gefallen hat und was optimierbar wäre,
eure Uta
PS: Martina war eine Ergänzung wichtig. Ich hatte gefragt, ob es nicht wichtig sei, das Baby an zusätzliche Betreuungspersonen zu gewöhnen, bevor das Fremdeln ungefähr im 12. oder 13. Lebensmonat einsetzt. Dazu hat sie mir noch geschrieben: „Ich bin überzeugt davon, dass man das gerade NICHT frühzeitig üben muss. Gerade ganz sicher gebundene Kinder lösen sich meist sehr problemlos, wenn die Zeit dann dafür reif ist.“

  • Auch wenn ich nicht Unmengen an Spargel zu schälen hatte :)), habe ich eurem Gespräch doch – aufgeteilt auf mehrere Etappen – mit großem Interesse gelauscht. Euch beide zu hören fand ich sehr sympathisch. Ein Interview nicht zu lesen, sondern anzuhören, bringt nochmal eine ganz andere Tiefe in den Inhalt. Beim Lesen kann’s ja doch passieren, dass man über die Sätze „drüberrast“ und sich einfach wenig Zeit lässt, das Gelesene auch zu verdauen. Beim Zuhören ist das Tempo ganz natürlich angepasst und neben dem eigentlich Inhalt übertragen sich auch noch jede Menge gute Schwingungen, wie ich finde… also von mir aus gerne immer wieder mal was zum Anhören!
    Martinas entspannter, undogmatischer, humor- und liebevoller Zugang zu dem Thema finde ich ganz wunderbar und sehr mutmachend. Schön, dass es so viele praktische Beispiele gibt, das macht alles viel greifbarer und dennoch auch immer die Botschaft, es gibt keine Rezepte, jeder darf seinen eigenen Weg finden.
    Für mich gab es einen Aha-Effekt, als ihr über die Bedürfnisorientierung gesprochen habt. Dass man dem Kind altersentsprechend ruhig zutrauen kann und sollte, dass es sich selbst für die Erfüllung seiner Bedürfnisse zuständig fühlt und sich schon bei einem meldet, wenn es dabei Hilfe braucht. Verfügbar sein, aber nicht drankleben und auf die nächste Bedürfniserfüllung „lauern“… diese Sichtweise finde ich sehr entspannend.
    Danke euch beiden und liebe Grüße! Theresa

    • Liebe Theresa, ich freue mich so sehr über deine Rückmeldung! Zum einen weil ich nicht wusste, ob das neue Medium für euch technisch zumutbar ist, zum anderen weil du offenbar inhaltlich auch einiges mitgenommen hast. Danke für dein Vertrauen und fürs Zu-Ende-Hören auch ohne Spargel ;-))! Und dein Satz „Verfügbar sein, aber nicht drankleben und auf die nächste Bedürfniserfüllung „lauern“…“ ist ein gutes Motto, finde ich. Herzliche Grüße, Uta

  • Liebe Uta,
    vielen Dank für das Interview! Ich fand es sehr spannend deine Stimme zu hören und nicht nur geschrieben zu lesen. Und dann noch mit so einer tollen Interview Partnerin (ich lese gern auch bei Martina)!
    Insgesamt war es mir allerdings tatsächlich etwas zu lang. So etwa eine halbe Stunde maximal finde ich bei Podcasts ganz gut. Vielleicht wäre eine Konzentration auf eine spezielle Frage hilfreich um zu kürzen. So waren es doch einfach auch viele Themen, so dass mir ein bisschen der Kopf schwirrt.
    So schön fand ich den Aspekt mit dem Vertrauen ins Baby. Das erinnerte mich an ein Interview mit André Stern welches ich kürzlich gehört habe und an ein Zitat (ich weiß leider nicht von wem…) „Vertrauen ist eine Oase im Herzen, die von der Karawane der Gedanken nicht erreicht werden kann“. Das passt finde ich gut zu deinem Gefühl der „Kopflastigkeit“. Das mit dem fein „hinspüren“ war auch so schön beschrieben.
    Ich bin gespannt auf die Neuerungen auf deinem Blog.
    Vielleicht gibt es auch weiterhin Buchvorstellungen? Die fand ich sehr interessant und auch die Diskussionen in den Kommentaren dazu sehr befruchtend.
    LG Just

    • Liebe Just, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, mir diese Rückmeldung zu schreiben. Das Zitat ist wunderschön. Solltest du demnächst noch auf die Quelle stoßen, würde ich mich über eine kurze Info freuen. Denn dann könnte ich es in das Zitate-Karussell unten auf dem Blog aufnehmen.
      Buchvorstellungen wird es auf jeden Fall weiter geben. Ich kann das Lesen ja sowieso nicht lassen. Herzliche Grüße, Uta

  • Liebe Uta,
    Ich habe das Kalenderblatt wieder gefunden ?. Es heißt korrekt : „Vertrauen ist eine Oase im Herzen, die von der Karawane des Denkens nie erreicht wird.“ Von Khalil Gibran
    LG

  • Liebe Uta,
    erst einmal herzlichen Glückwunsch zur ersten Podcast-Folge! Ich finde toll, dass du es einfach gemacht hast und sie -ohne noch ewig an der Qualität der Technik zu schrauben- veröffentlicht hast. Einfach mal anfangen … fällt mir ja immer schwer.
    Die Länge finde ich passend. Ein Podcast, den ich seit einer Weile regelmäßig höre, hat auch immer rund eine Stunde Laufzeit. Mir gefällt es so.
    Deine Interviewpartnerin hatte einige Tipps, die ich mir gern herauspicke. Zum Beispiel, dass das Baby seinen eigenen Trend vorgibt. Unabhängig davon, was gerade angesagt ist. Oder selbst ein Bild zu malen, statt es dem Kind immer zu predigen. Ganz generell fand ich toll, dass sie aufs Kind eingeht, aber dabei ganz locker bleibt, dieses ganze (wie ich finde) anstrengende Thema auflockert.
    Also lieben Dank an euch beide. Und jetzt bin ich natürlich sehr gespannt auf die Neuigkeiten!!
    Liebe Grüße sendet dir Dorthe

    • Liebe Dorthe, danke, dass du dich in meine Hörerschaft eingereiht hast! Und danke für deine detaillierte Rückmeldung. Ich befinde mich in einer großen Lernzone gerade und merke, wie wichtig es ist, einfach loszulegen, über Schatten zu springen und Zweifel zu ignorieren. Herzliche Grüße an die ganze Familie, Uta

  • Liebe Uta,
    du hast eine so angenehme Podcast-taugliche Stimme, da könnte man sich fragen, warum du erst jetzt mit der Sprache rausrückst 😉
    Also das Interview selbst habe ich so gerne gehört und kann auch nachvollziehen, warum es so lang geworden ist. Es hat so viel Spaß gemacht, Martina zuzuhören, wie sie über ihre Einstellung und ihre Familie gesprochen hat.
    Ich bin sehr gespannt, was du noch aus dem Hut zauberst.
    Und du wolltest aufhören??? Es wird doch gerade erst richtig spannend :-)))
    Viele Grüße,
    Marie

    • Liebe Marie, warum ich jetzt erst mit der Sprache rausrücke? Herrlich! Danke für dein Feedback! Nach dem ersten nervösen Gegacker habe ich dann zu meiner Normal-Stimme gefunden, worüber ich sehr froh bin. Ja und mit Martina war der Podcast-Start einfach wunderbar.
      Lieben Dank, Marie, für dein Vertrauen und die vielen ermutigenden Kommentare! Liebe Grüße, Uta

  • Liebe Uta,
    ich habe mich schon lange gefragt, wann du endlich einen Podcast startest – jetzt ist es soweit! Hurra!
    Ich freue mich schon darauf, die erste Folge zu hören und hoffe, es geht weiter!
    Herzlichen Glückwunsch,
    Frieda

  • Liebe Uta,
    deine Stimme klingt als würdest du beim Sprechen permanent lächeln, sehr schön! Das Interview ist sehr gelungen und ich wünschte, ich hätte es in meiner ersten Elternzeit hören können. Gerade die Frage, ob etwas (z.B. Schlafverhalten) „normal“ ist, hat mich oft beschäftigt. Und auch der Mangel an Vertrauen in sich und in das Baby.
    Es werden viel sehr hilfreiche und entlastende Dinge angesprochen.
    Insgesamt ist mir die Folge etwas zu lang (ich mag gerne 30 bis 45 Minuten), was aber sicherlich auch an der Komplexität des AP-Themas liegt.
    Für weitere Folgen würde ich mir, wie du schon schreibst, ein (wiederkehrendes) Intro und eine kurze Themenbeschreibung wünschen. Das Interview-Format gefällt mit sehr gut. Und die technische Qualität hat für mich keinen großen Stellenwert und war vollkommen okay.
    P.S.: Bei uns ist die Schlafsituation ähnlich gestaltet.
    Liebe Grüße,
    Frieda

    • Liebe Frieda, danke für deine hilfreiche und konkrete Rückmeldung! Ich freue mich, von dir zu lesen, und ich freue mich riesig über das Lächel-Kompliment. Alles Liebe, Uta

    • Liebe Uta,
      Auch von mir herzlichen Glückwunsch zum Podcast!! Ich habe es auch verteilt angehört, und viele tolle Dinge mitgenommen. Super fand ich die Schlafsituation bei Martina- bei uns daheim ist das genau das selbe ( halt bei 2 Kinder) . Ich finde das auch super praktisch! Was ich hingegen nicht so leicht finde,ist alle Bedürfnisse ( also auch die der Eltern) zu sehen und nicht „auszubrennen“. Ich habe beispielsweise einen 20 Monate alten Sohn,der zum Einschlafen noch gestillt wird. ( Und nachts). Durch wahnsinnig schlechte Nächte und immer nur Mama bin ich sehr ko, abstillen im Moment so gut wie gar nicht möglich. Vielleicht wäre auch das Mal etwas, worüber du berichten könntest…alles gute weiterhin,LG Martina

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    Uta


    Ich arbeite als Eltern-Coach, Buchautorin und Journalistin, bin Ehefrau und Mama (ein Sohn, eine Tochter) und kann es nicht lassen, dem Familien-Glück auf die Spur zu kommen. Ich forsche in Büchern, spreche mit Experten und teste alle Erkenntnisse in der Praxis. Nur was mich überzeugt, weil es das Leben mit Kindern wirklich erfüllender macht, schafft es auf diese Seite.

    Deine, Uta

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