Tipps für das Homeschooling 

 07/01/2021

Wie es besser läuft mit der Schulunterstützung und eine Buch-Verlosung

Mit Prinzessins Geburtstag an Heilige-Drei-Könige endet bei uns die Weihnachtszeit. An die Tanne kommt noch eine Geburtstagsgirlande und dann raus. Ehe das Neujahrs-Gefühl ganz verschwindet, möchte ich euch ein glückliches 2021 wünschen. Ich freue mich, wenn wir durch mein Schreiben und euer Lesen und Kommentieren und durch Coaching-Gespräche in Verbindung bleiben. Es ist so schön für mich, dass es euch gibt – in ganz Deutschland, Österreich, der Schweiz und vereinzelt in Übersee. Von ganz treuen Leserinnen bekomme ich sogar Weihnachtskarten und -geschenke. Dafür möchte ich mich auch an dieser Stelle ganz herzlich bedanken.

Womit kann ich euch im Moment am besten dienen?

Wahrscheinlich mit Ideen für eine gute Homeschooling-Unterstützung eurer Kinder. Da unsere Studenten hier meine Hilfe nicht mehr brauchen (höchstens durch Tee, Kaffee und Fußbäder unterm Schreibtisch) und ich es nicht leiden kann, nur zu theoretisieren, habe ich Isabelle angerufen.

Isabelle von Abendroth arbeitet ebenfalls als Eltern-Coach. Und zwar in Neustadt an der Weinstraße. Sie hat in den USA Kurse bei Adele Faber und Elaine Mazlish besucht (ich war ganz aus dem Häuschen, als ich das hörte) und ist Mama von drei Kindern im Alter von 12, 10 und 8 Jahren. Über Homeschooling kann sie jetzt aus ihrer täglichen Erfahrung berichten. Deshalb wollte ich ausführlich von ihr hören, was sie gerade für die Kinder und für sich und ihren Mann als hilfreich empfindet.

Nein, das ist nicht Isabelle, sondern Mutter und Sohn, die Andrea Piacquadio für Pexels fotografiert hat.

Als Hintergrund müsst ihr wissen: Der zwölfjährige Sohn und die zehnjährige Tochter von Isabelle besuchen ein Gymnasium. Zu Beginn des ersten Lockdowns im vergangenen Frühjahr gab es noch Aufgabenstellungen der Lehrer auf Papier, die teilweise nicht zu entziffern waren. Dann aber richtete der neue Direktor im Internet ein Schulportal ein, das sehr gut funktioniert. Alle Lehrer und Schüler können sich hier austauschen. Isabelle meint, das sei eine wichtige Errungenschaft, die auch nach Ende der Pandemie erhalten werden sollte.

Weniger gut versorgt fühlt sich der Jüngste in der Grundschule. Zu Beginn der Woche holen sich die Kinder Aufgabenzettel und Arbeitsmaterial ab und sollen es dann durcharbeiten. Die Lehrer, so Isabelle, gäben sich alle Mühe, würden auch gelegentlich zu Hause bei den Kindern anrufen und sich erkundigen, aber wegen Datenschutzproblemen liefe alles analog und eher eintönig. Sie würde sich wünschen, dass die Grundschulkinder auch mal den Link zum Beispiel zu einem Sachkunde-Video zugeschickt bekämen oder es per Internet interaktive Elemente des Lernens gäbe. So müsse ihr Achtjähriger stumpf seine Aufgaben machen. Da sei es schon schwer für ihn, bei der Stange zu bleiben, zumal er sehe, dass die Schule seiner großen Geschwister das Lernen deutlich  abwechslungsreicher und moderner gestalte.

Das ist die Situation, mit der Isabelles Kinder zu tun haben. Sicher habt ihr alle mit ähnlichen oder größeren Herausforderungen zu kämpfen. Den Umgang der jeweiligen Schule mit der Pandemie können wir nicht ändern, aber wir möchten euch ein paar Ideen vorstellen, die euch bei der Unterstützung eurer Schulkinder in dieser Zeit helfen können.

  • Planungshilfen: Alle drei Kinder von Isabelle haben zu Weihnachten jeweils ein „Whiteboard“ geschenkt bekommen. Darauf kann jedes auflisten, was heute oder in dieser Woche für die Schule zu tun ist.  Mit den dicken, bunten Stiften macht das Schreiben Spaß und noch mehr das Abhaken. Außerdem kann man mit Magneten Arbeitszettel oder Karteikarten daran hängen. Am Ende der Woche wird kräftig gewischt und die Fläche ist wieder weiß. Man kann auch eine Tafel verwenden, einen großen Zeichenblock oder eine Kladde. Auf jeden Fall ist es hilfreich, einen Plan für die Aufgaben der Woche zu haben, und das Abhaken gibt den Kindern ein richtig gutes Gefühl. Beispiel für ein Whiteboard: hier
  •  Ein toller Tipp kam auch von meiner Blog-Leserin Anke. Ich schiebe ihn hier ein, weil er so prima zum Thema „Planen“ passt. Anke verwendet mit ihrer Tochter (1. Klasse Grundschule) Tages- und Stundenplankarten. Zum Beispiel dieses Set. Auf den Kärtchen sind verschiedene Tätigkeiten abgebildet (Lesen, Rechnen, Essen, Seilspringen …) Sie helfen dem Kind, die Reihenfolge festzulegen, wann es was machen möchte. Mitwirkungs- und Planungshilfen machen Freude. Und Freude können alle jetzt dringend gebrauchen. Solche Karten könnte man auch selbst aus Pappe machen und zum Beispiel mit ausgedruckten Fotos bekleben oder die Kinder bemalen lassen. Das Planen mit Karten eignet sich besonders für Grundschulkinder oder auch für Vorschulkinder, wenn man den Tag besser strukturieren möchte.
  • Manche Kinder reagieren auch sehr gut auf Zeitvorgaben. Ich kann sie dann fragen: „Wie lange möchtest du jetzt etwas für die Schule tun?“ – Und das Kind überlegt sich: „Ich mache gleich 15 Minuten Sachkunde.“ Es gibt Kinder, die den Wettlauf mit der Uhr stressig finden. Andere mögen das und sind viel konzentrierter und schneller bei der Sache. Da Kinder bis zum Ende der Grundschulzeit Schwierigkeiten mit abstrakten Zeitvorgaben haben, helfen Sanduhren-Sets oder Timer, die den Zeitraum als kleiner werdende Scheibe anzeigen. Und auch die Großen nutzen sie gerne als Motivationshilfe. So kann man eine große Aufgabe, die sich drohend vor einem aufbaut, in kleineren Zeiteinheiten bändigen.
  • Weg vom Material kommen wir nun zu einem Hinweis, bei dem es um die innere Haltung geht. Isabelle hat die Erfahrung gemacht, dass es nicht gut läuft, wenn sie in die Lehrer-Rolle schlüpft. Klar, Eltern übernehmen in diesen Lockdown-Zeit teilweise die Arbeit von Lehrern. Es ist aber ein großer Unterschied, ob ich mein Kind als Mama oder Papa bei seinen Aufgaben unterstütze oder mich plötzlich als verlängerter Arm von Frau Zimmermann oder Herrn Maier gebärde.

Isabelle von Abendroth

„Als es nicht gut lief, ist mir klar geworden, ‚Ich bin ja nicht der Lehrer‘. Wir sitzen auf der gleichen Seite und unsere Eltern-Kind-Beziehung ist viel wichtiger als der Stoff, der zu schaffen ist.“

  • Was folgt daraus konkret? Wenn ich innerlich an der Seite des Kindes bleibe, dann sage ich eher mal Dinge wie: „Ich weiß, das ist jetzt nicht leicht für dich.“ – „Dir fehlen deine Freunde. Es kostet viel Anstrengung, allein nicht den Mut zu verlieren.“ – „Nach so viel Rechnen kann einem ganz schön der Kopf rauchen. Willst du das letzte Päckchen vielleicht erst nach dem Abendbrot angehen?“ Wenn es bei Isabelle und ihren Kindern stressig wird, hilft es ihr, selbst kurz aus der Situation raus zu gehen, in sich hinein zu fühlen und zu schauen, in welcher Rolle sie gerade agiert.
  • Wenn es Konflikte gibt, hilft auch ein Szenenwechsel. Rausgehen aus der Situation! Den Ort wechseln, die Tätigkeit oder die Person. Statt Vokabeln zu lernen, lieber das Bild für den Kunstunterricht fertig zu machen, statt am Schreibtisch mal an der Küchentheke zu schreiben, statt mit Papa mal mit der früheren Babysitterin zu rechnen. Und rausgehen! Das ist wohl der wichtigste Szenenwechsel.
  • Ihren Jüngsten lässt Isabelle zwischendurch einen Freund anrufen. „Ich finde es wichtig, dass er merkt ‚Da sind noch andere, die das auch tun müssen‘.“ Das Gefühl ‚Wir sitzen alle in einem Boot‘ schafft Erleichterung. Auch Vorlesen am Bildschirm für die Großeltern stärkt nicht nur die Verbindung, sondern ist eine angenehme Form des Übens.
  • Zum Abschluss ein weiterer Tipp für die innere Haltung: Wenn Isabelle im Homeoffice arbeitet, funktioniert es besser, wenn sie sich zunächst über ihren Arbeitsmodus klar wird. Ist ihre Aufgabe so anspruchsvoll, dass sie für eine Stunde nicht gestört werden darf? Oder stehen nur Routine-Tätigkeiten an und die Kinder dürfen gerne zwischendurch etwas fragen? Den jeweiligen Arbeits-Modus gilt es dann, für alle zu kommunizieren. „Hört mal! Ich habe in der nächsten Stunde etwas Wichtiges zu arbeiten. Bitte stört mich nicht! Erst um xy Uhr bin ich wieder ansprechbar.“ Oder! „Ich sitze hier am Schreibtisch, aber wenn ihr mich braucht, dürft ihr gerne zwischendurch kommen.“ Glaubt mir, diese Klarheit macht wirklich einen Unterschied.

Soweit für heute die Tipps, die wir gesammelt haben. Ganz herzlichen Dank, liebe Isabelle, dass du dir am späten Abend noch die Zeit für unser Gespräch genommen hast!

Wer mir bis diesen Samstag, 9. Januar, 23:59 Uhr, in einem Kommentar schreibt, womit ihr gerade beim Homeschooling zu kämpfen habt, und vielleicht auch, was euch hilft, kann mein neues Buch gewinnen.

Immer fröhlich bleiben,

Eure Uta

PS: Ich verlinke einige Produkte und mein Buch, deshalb gilt dieser Beitrag als Werbung. Ich bekomme aber kein Geld dafür.

  • Liebe Uta,
    vielen Dank für die Tipps. Ich hab schon viel aus deinem Blog mitgenommen, besonders, dass man mit Gelassenheit weiter kommt und das es viel wichtigere Dinge gibt als Schulnoten. Hatte ich es im letzen Lockdown noch mit einer 9 und 11 Klässlerin zu tun, so sind es jetzt die 1., 10 u. 12. klasse. Also eine am Beginn der Laufbahn und 2 am Ende. Bei den großen Mädels hab ich mehr sorgen und hoffe, dass sie gut von ihren Lehrern unterstützt werde. Bei der jüngsten werde ich es mit Struktur und einen klaren Ablauf versuchen. Und mit Belohnungsmöglichkeiten. Leider ist im Büro auch viel zu tun um diese Zeit, aber zum Glück sind die Zeiten recht flexibel. Es nützt nix, wir müssen da nun durch und können selbst jeden Tag wählen wie und mit welcher Einstellung wir uns daran begeben. Und gemessen an der ganzen Schulzeit ist es ja nur eine verschwindend geringe Zeit. Liebe Grüße Tanja

  • Danke für diesen Artikel. Beim Homeschooling ist für mich gerade die größte Herausforderung, dass ich Lehrerin für Klasse 1 (2 Schülerinnen) und Klasse 4 (1 Schüler) zeitgleich bin. Zum einen, weil mein Viertklässler sehr unkonzentriert ist und meine beiden Erstklässlerinnen mit den einzelnen Aufgaben immer sehr schnell durch sind. Kaum erklärt, schon fertig. Und in Ruhe abzuwarten, bis die „Lehrerin“ wieder Zeit hat, fällt allen schwer.

  • Guten Morgen liebe Uta,
    beim Home-Schooling im Frühjahr war das „Anfangen“ das größte Problem, die Diskussion darüber hat jedes Mal Kraft gekostet.
    Ich bin fest entschlossen jetzt eine humane Uhrzeit von 9 Uhr festzulegen als regelmäßigen Startschuss für meinen Zweitklässer. Schwierig war auch die jüngere Schwester davon abzuhalten, den großen Bruder zum Spielen zu animieren, wenn er an seinen Hausarbeiten saß.
    Viele Grüße aus NRW,
    Danny

  • Vielen Dank für die vielen Tipps! Dass meinem Sohn ein Wochenplan sehr helfen könnte, ist mir leider erst in dieser Woche eingefallen. Der Unterschied ist gravierend. Mehrmals am Tag guckt er rauf und hakt ab – oder bespricht eine Änderung/Anpassung des Pensums mit mir 😉

  • Danke für die Tipps….am meisten stresst, dass ich immer noch nicht weiß, wie die nächste Woche ablaufen wird, wer wie Material bekommt und wann Unterrichts-Stunden online sind…der Große (8.klasse) hat Montag um 7:45 Uhr online Klassenlehrerstunde und muß sich zu jeder Stundenplanstunde im Chat beim Lehrer melden… das ist für ihn und uns kontraproduktiv. Im Frühjahr hatte sich gezeigt, dass er am besten am Stück die Fächer abarbeitet und nicht ständig wechseln muss…..der Kleine wird Material zum Ausdrucken bekommen plus online Unterricht….aber was tun, wenn das Internet wieder versagt? Vor Weihnachten gab es schon Riesen-Probleme und das mitten in einer Großstadt….
    Liebe Grüße Silke

  • Hallo, wir starten erst ab Montag in das Homeschooling. Am schwersten wird wahrscheinlich das Umschalten aus dem Ferienmodus werden. Außerdem ist ja auch der Kindergarten zu und die jüngerer Schwester mit zu Hause. Es ist unser erstes richtiges Homeschooling und ich habe Respekt davor. Gerade weil auch Hausaufgaben oft schon schwierig sind. Liebe Grüße Janina

  • Liebe Uta,
    danke für die Tipps und deine Unterstützung!!
    Meine größte Herausforderung ist z.Zt., dass ich meiner Tochter (2. Klasse) gerade keine feste Struktur für die Schulaufgaben bieten kann. Ich bilde mir ein, dass das einiges einfacher machen würde. Da meine Nächte wegen des Babys meistens nicht so gut sind (heute bin ich um 4 Uhr eingeschlafen), und bei uns eh alle Langschläfer sind, ist mein gewünschter 9 Uhr-Schulbeginn einfach nicht drin (zumindest wenn wir den Rest des Tages auch noch alle miteinander überleben wollen). Schulaufgaben am Nachmittag ist für mich derzeit noch keine Option, ich möchte, dass die Schule dann abgeschlossen ist und wir den Kopf frei haben. Alleine arbeiten ist schwierig, dann macht sie schnell-schnell und die Hälfte muss nochmal gemacht werden. Warmes Essen auf den Abend verschieben, damit vormittags mehr Zeit für Schulbegleitung ist, ist blöd, da hungriger Mann im Home Office. Dann kommt noch ein Kindergartenkind dazu, dass alle 10 Minuten fragt „Was kann ich machen?“ und durch den das Schulkind abgelenkt wird. Plus das Baby…
    Wird schon alles werden, und ein Stück weit freu ich mich auch wieder auf diese Wochen. Aber es ist gefühlsmäßig ein echtes Auf und Ab.

  • Liebe Uta,
    danke für die Tipps, der mit dem Whiteboard könnte Gold wert sein (so denn bei uns in der Schweiz die Schulen ebenfalls schliessen).
    Ich bin Mutter eines 13jährigen und eines 14jährigen.
    Mir hilft es enorm zu unterscheiden zwischen Homeschooling und Fernunterricht. Und was wir während Corona haben, ist kein Homeschooling. Klar brauchen unsere Kinder Unterstützung, aber nicht wir sind die Lehrer. Wir können unsere Teenies ermutigen, unterstützen, vorwärtsstossen (manchmal auch -schleifen), aufpäppeln… aber nicht wir tragen die Verantwortung, dass die Arbeiten dann auch tatsächlich gemacht werden. Und da bin ich mittlerweile soweit, dass ich meine Jungs auch mal hängen lasse, wenn die Arbeit halb oder schlampig gemacht wird. Ist ja nicht mein Problem… und das entspannt das Eltern/Kind-Verhältnis meistens schon wieder etwas.
    Immer schön durchschnaufen, liebe Grüsse aus der Schweiz
    Barbara

  • Da ich zuerst meinen Kommentar unter dem falschen Beitrag gepostet habe, versuche ich es hier nochmals an der richtigen Stelle…
    Meine Freundin plagt sich vor allem mit der steigenden Aggression zwischen ihren Jungs beim Homeschooling herum.
    Ihr würde ich das Buch daher schenken!
    Liebe Grüße
    Karin

  • Liebe Uta,
    wir haben das Glück, dass meine große Tochter in eine Schule mit einem Schulversuch geht. Der Schulversuch ist von der TU Dresden initiiert und wird wissenschaftlich begleitet. Er läuft jetzt seit 1,5 Jahren. In dieser Schule ist vieles anders. Die Kinder lernen nicht im Frontalunterricht, sondern in gemischten Klassenstufen. Sie haben auch keine klassischen Unterrichtsfächer, sondern das Lernen findet in Projekten statt, in denen die Fächer dann abgebildet sind. Das Lernen soll dabei größtenteils selbstbestimmend werden und die Schüler bekommen auch keine Noten, sondern werden anhand von sogenannten Lernpfaden beurteilt und können somit selber ihren Lernstand einschätzen. Die Schule ist gerade im Aufbau (bis jetzt gibt es Klassenstufen 1-6) und soll bis zur 10. Klasse, wahrscheinlich sogar bis zum Abitur gehen. Das Konzept funktionniert noch nicht 100%ig, was aber am Aufbau liegt. Vorallem älter Schüler, die vorher auf eine „normale“ Schule gingen, müssen erst wieder lernen, dass sie jetzt selbstbestimmt lernen können/müssen.
    Das ganze macht uns die HomeSchooling Situation etwas einfacher. Wir bekommen eine ganze Menge Vorschläge für Aufgaben, aus denen die Kinder auswählen können, was sie machen. Sie können sich aber auch selbst eigenen Projekten widmen. Anstregend ist es trotzdem, weil ich meine Zweitklässlerin jeden Tag motivieren muss. Ihr fehlt der Schulalltag, weil sie dort in ihrer Gruppe lernen kann und mitgezogen wird. Zudem zu Hause auch noch ihre kleine Schwester, die noch Kindergartenkind ist, am liebsten mit ihrer großen Schwester spielt. Wir sind auch dazu übergegangen, dass Sie jeden Morgen sich einen Plan macht, welche Aufgaben sie heute erledigen will und wie lange sie sich dafür Zeit nimmt. Das klappt mehr oder weniger ganz gut. Es bleibt trotzdem eine Herausforderung zwischen HomeOffice und HomeSchooling-Begleitung und bringt uns teilweise an unsere Grenzen. Aber das wir durch die Schule keinerlei Druck bekommen, hilft hier dagegen enorm. Wir versuchen auch vieles spielerisch zu üben und in den Alltag zu integrieren. Als Beispiel ist hier Mathe genannt. Rechnen mag meine Tochter überhaupt nicht und ist dabei immer sehr schnell frustriert. Wir spielen jetzt immer Carcassonne und sie ist für die Punktevergabe zuständig. Sie muss dabei ziemlich viel Rechnen.
    Liebe Grüße
    Maria

  • Liebe Uta,
    Ich wünsche dir ein helles, heiteres, gesundes und zufriedenes neues Jahr! Bei uns geht es mit der Schule ohnehin erst am Montag los. Heute Nachmittag haben wir die letzten Infos der einen Schule bekommen. Wir haben ja drei Kinder in drei unterschiedlichen Schulen in unserer Stadt. Und alle machen es anders.
    Die Grundschule hat eine App, über die sie Dokumente teilen kann und auch Videokonferenzen anbietet. Das ist schon mal sensationell für eine Grundschule, denn für die Kleinen ist das Schulportal, das die meisten weiterführenden Schulen in unserer Stadt normalerweise nutzen, viel zu kompliziert. Also gibt es bei den Kleinen keinen digitalen Unterricht, in unserer Grundschule aber schon. Trotzdem kann der Kleine nicht ohne einen „Servicedienstleister“ im Hintergrund diese App bedienen und auch bei seinen Aufgaben braucht er sehr enge Begleitung durch uns (er ist ein Kind mit verschiedenen Lernschwierigkeiten und natürlich findet seit Monaten keine richtige Förderung mehr statt).
    Die Mittlere besucht das Gymnasium und im Grund macht das Konzept zum Distanzlernen einen recht soliden und durchdachten Eindruck. Pünktlich vor den Ferien, als bereits drei Tage die Schulen geschlossen waren, war das Schulportal – Kern des Konzepts – allerdings immer wieder down. Mal sehen, wie es jetzt klappen wird und ob die Internet-Bandbreite bei allen ausreicht. Ich halte es auch für schwierig, die Kids (11J) 5 Stunden vor den Laptop zu setzen – wobei vermutlich wenig online stattfinden wird, sondern vieles wieder klassisch „Arbeitsblätter ausdrucken und bearbeiten, Fotos der Ergebnisse hochladen“ sein wird… da erwarte ich nicht viel an kollaborativen Methoden, die auch im Distanzunterricht funktionieren. Alles in allem sind die Ansprüche der Lehrkräfte aber sehr hoch und die Kinder bekamen im ersten Lockdown viel Druck und wenig Unterstützung. Ich hoffe, das wird jetzt besser. Ich selbst sehe es recht gelassen und solange ich weiß, Tochterkind bemüht sich, wird von mir kein Druck kommen.
    Der Große (9.Klasse) muss in den Wechselunterricht, was ich sehr begrüße, da er sonst alles schleifen lassen würde…Eigentlich hätte ich mir das auch für die anderen Kinder gewünscht, einfach, um dem Tag Struktur zu geben. Das bekomme ich nämlich nicht gut hin, und die Kinder lassen sich so leicht ablenken. Ich müsste eigentlich permanent nachfragen und erinnern, was ich aber nicht leisten kann. So werden die kommenden drei Wochen erneut den Spagat zwischen Homeschooling und Home Office erfordern und das wird wieder an unseren Kräften zehren. Das ist für die Stimmung nicht gut, logisch…
    Wobei ich mir immer sage: es geht ja allen so. Und diese Angst, die Kinder würden den Anschluss verlieren und später eine schlechtere Ausbildung haben und schlechter verdienen, was man immer so hört,… naja. Die teile ich nicht. Es ist ja der gesamte Jahrgang, den es betrifft. Ich glaube nicht, dass diese Zeit jetzt (bei meinen Kindern) über Lebensbiografien entscheiden wird. Ich versuche also, gelassen zu bleiben… und wenn etwas heute nicht gelingt, dann vielleicht morgen.
    Alles Gute!
    SteffiFee

  • Tolle Tipps 🙂 wir finden auch Tages- und Wochenpläne toll, ein Whiteboard wäre auch was für uns. Ausserdem ist mir auch in diesen Zeiten ein geregelter Tagesablauf wichtig, mit halbwegs festen Zeiten für Aufstehen, Aufgaben, gemeinsame Mahlzeiten und nachmittags viel eingeplante Zeit zum Toben draussen. Ist aber manchmal schwierig, nicht doch etwas drin zu versacken… 😉
    dein Buch interessiert mich sehr 🙂 Liebe Grüße!

  • Liebe Uta,
    danke für die schöne Kooperation mit Dir und es freut mich, zu lesen, wie viele Eltern sich auf Deinen Artikel melden. Das Thema ist so aktuell und wichtig, dass wir uns alle gegenseitig mit Ideen unterstützen können. Die täglichen Herausforderungen zu Hause sind dann gleich viel leichter zu meistern :-).
    Viele Grüße
    Isabelle

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    Uta


    Ich arbeite als Eltern-Coach, Buchautorin und Journalistin, bin Ehefrau und Mama (ein Sohn, eine Tochter) und kann es nicht lassen, dem Familien-Glück auf die Spur zu kommen. Ich forsche in Büchern, spreche mit Experten und teste alle Erkenntnisse in der Praxis. Nur was mich überzeugt, weil es das Leben mit Kindern wirklich erfüllender macht, schafft es auf diese Seite.

    Deine, Uta

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