Verachtung für den Mann 

 09/05/2014

Heute ist bei mir der Tag des Mannes, des großen und des kleinen Mannes.
Ich fange mal mit dem großen Mann an.
Im Urlaub wagte er es, in den Supermarkt zu gehen, ohne die Korbtasche mitzunehmen, die ich für diesen Zweck eingepackt hatte. Er hatte die Kinder dabei und kehrte mit vollen Plastiktüten wieder, in denen sich neben Riesenflaschen mit Softdrinks („böse,böse“) Weingummi-Beutel („Zucker pur“) und eingeschweißte Fleischstücke („bestimmt aus der Massentierhaltung“) befanden.
Ihn traf natürlich „der Blick“. Dieser Blick ist wie ein Giftpfeil und meine beiden Männer hassen ihn. Ich könnte besser rumbrüllen oder sie in die Korbtasche schubsen, aber „der Blick“ ist tödlich. Er ist voller weiblicher Verachtung und in meinen klaren Momenten verstehe ich, dass sie sich damit elend fühlen.
Weil ich mich von klein auf hauptsächlich um die Kinder gekümmert habe, gibt es eine Ecke tief in mir drin, die sich für den sozialeren Menschen hält, wie wir Frauen doch überhaupt, oder? … (Dass der Soßenkönig derjenige ist, der hauptsächlich das Geld erarbeitet, damit ich die stylische Korbtasche mit dem Peace-Zeichen, das Fleisch vom Bio-Schlachter und den fair gehandelten Kaffee kaufen kann, ist ein sehr lästiges Detail. Und er will einfach nicht einsehen, dass ich mich beruflich auch nicht so durchgesetzt habe, weil ich Macht und Geld irgendwie ablehne, denn ich bin ja so sozial, siehe oben).
Als wir aus dem Urlaub heimkehrten, hat der Kronprinz (16) die Polster von seinem Schreibtisch-Stuhl absaugen müssen, weil die Katzen in den Ferien wohl die ganze Zeit vor dem Computer gesessen haben. Die Spezialbürste wollte danach nicht mehr in das Fach im Staubsauger passen und der Kronprinz schlug ärgerlich den Deckel zu. „Doch nicht mit Gewalt,“ schrie ich entsetzt und dachte in der gleichen Hundertstel-Sekunde: „Na, ich weiß ja, von wem er das Aufbrausende geerbt hat.“ Vor längerer Zeit hat der Soßenkönig ein Fach im Gefrierschrank geschrottet, weil die Schublade es wagte, sich ihm zu widersetzen. Damals war es – glaube ich – Lichtgeschwindigkeit, in der ich dachte: „Mein Vater hätte so etwas nie getan.“
Mein Vater. Mein Vater ist so etwas wie der Gandhi des Haushalts. Zum Beispiel kann niemand so liebevoll einen Kofferraum packen wie er. Da wird der Regenmantel auf links gewendet, zusammen gelegt und als Puffer zwischen Reservereifen und Koffer geschoben. Der Hohlraum neben der Reisetasche ist dem Knirps vorbehalten, der sich quetschfrei einfügt. Wenn meine Mutter in letzter Sekunde kommt und will in dieses perfekte 3-d-Puzzle, das den Kofferrauminhalt darstellt, die Kastenform mit dem Rührkuchen unterbringen, atmet mein Vater tief durch, sehr tief. Er tritt nicht gegen die Stoßstange (undenkbar), er brüllt meine Mutter nicht an (noch undenkbarer), er hebt einmal resignierend die Hände, wickelt die Alufolie noch perfekter um den Kuchen und schiebt die Form sachte neben den Beutel mit den Hausschuhen unter den Vordersitz. Passt.
Mein Vater zeigt auch für Haushaltsgeräte und besonders für Werkzeug immer eine besondere Achtsamkeit. Schon immer. Wenn ein Ding das Funktionieren verweigerte, hörten wir Schwestern sofort den Satz: „Nicht mit Gewalt!“ Vielleicht haben mich deshalb die ganz raren Momente beeindruckt, in denen dieser Mann mal die Beherrschung verlor. So wie bei irgendeinem Fußball-Finale, als die deutschen Mannschaft das entscheidende Tor schoss, mein Vater hochsprang und mit hochgerissenen Armen die Deckenlampe zerschlug. Oder wie bei dem Handballspiel, bei dem mein Vater (mein Vater!) wegen Foulspiel des Platzes verwiesen wurde. Den Bericht darüber in der Lokalzeitung habe ich als Kind immer und immer wieder lesen müssen.
Mein Vater ist wunderbar. Mein Mann ist wunderbar. Mein Mann ist anders als mein Vater. Vielleicht hat er mich auch deshalb so angezogen damals.
Auf jeden Fall tue ich gut daran, das wahr zu nehmen und die beiden nicht zu vergleichen.
Ron Smothermon schreibt:

„Nun, ganz gleich, wie befriedigend Ihre Beziehung zu Ihren Eltern war oder ist: Wenn Sie sich nicht bewusst werden, mit wem Sie jetzt zusammen sind, sind Sie in ganz schönen  Schwierigkeiten. Ich garantiere Ihnen, dass die Person, mit der Sie derzeit zusammen sind, anders ist und möchte, dass Sie das merken. Wenn Sie sich ihm oder ihr gegenüber quasi automatisch verhalten, laufen Sie Gefahr, die besondere Qualität der Beziehung einzubüßen, wenn nicht sogar die Beziehung überhaupt.“ (Ron Smothermon: Drehbuch für Meisterschaft im Leben. Bielefeld 2007, 20. Auflage, S. 18) 

Und jetzt noch schnell zu den kleinen Männern. Meine Freundin hat mir einen Link zu einem wunderbaren Artikel von Wolfgang Bergmann über Jungs im Kindergarten geschickt. Er macht auf einzigartige Weise deutlich, warum Jungen heute immer verhaltensauffälliger werden und angeblich immer häufiger eine Therapie brauchen. Ich möchte euch ganz dringend ans Herz legen, den Artikel zu lesen. Einmal bitte hier entlang.

Darf Männlichkeit noch sein? – Kronprinz (7) mit Kaugummi-Zigarette

Immer fröhlich sehen, wer der Partner wirklich ist, und ein neues Verständnis entwickeln für die kleinen Männer.
Eure Uta

  • Hach, da hast du einen ganz tollen Artikel verlinkt! Ich frage ich ja immer, warum scheinbar nur Mütter von Jungen sowas lesen und nicht die Erzieher??? Ich merke zumindest nicht, dass sie diesen oder ähnliche Artikel schon mal gelesen haben – vielleicht trifft das aber auch in der Hauptsache auf unsere Leiterin zu und die anderen trauen sich nicht etwas dagegen zu sagen. Egal wie, ich finds schade. Bei den Lehrern kann ich zumindest für einige sagen, dass ich sehr erfreut bin, zu merken, dass sie sich Gedanken machen – meist die, die selber Jungs haben. Trotzdem finde ich wird viel zu wenig darüber gesprochen. Alle, die mit Kinder arbeiten müssten Tipps bekommen, wies besser geht mit den kleinen Rabauken – und zwar bitte, bitte von Männern!
    Jedes Jahr bekommen wir übrigens einen Fragebogen von unserem Kindergarten und mein Mann hat es sich zur Aufgabe gemacht jedes Jahr an der Stelle „was wir noch besser machen könnten“ reinzuschreiben, dass er sich auch männliches Personal wünscht.;-)

    Ich kann Dich supergut verstehen – mein Vater ist in Etwa das Gegenteil von Deinem (cholerisch, launisch und überpingelig), aber verstehen kann ich es trotzdem sehr. Ich schaue öfter meinem Mann beim aufräumen zu und bekomme dabei schweißnasse zittrige Hände, die ich mir schnell vor den Mund halten muss um nicht sozuschreien. Er macht Schublade auf, rein damit, zu, PUNKT. ???? Ob das da rein passt oder nicht, egal, hauptsache weg. Warum braucht man ordentlich aufgeräumte Regale im Arbeitszimmer? Da muss immer wieder diskutiert werden, dass die Regale (offen) doch Ablagen sind – dass die schön sein sollen ist ihm Schnurz. Eigentlich ist er ein ganz lieber Diplomat – aber über die Jahre habe ich gelernt auch ein unverbesserlicher. Ich verlege mich also seit längerem darauf, gewisse Territorien nicht näher zu betrachten (Nachttischschublade, seinen Schreibtischcontainer, seinen Werkzeugschrank, sein Autoregal,…) – das ist die halbe Miete für den Frieden. Die andere bestehen bei uns aus Dinge, die ich immer wieder anspreche – wie eine Schallplatte. Inzwischen ernte ich dafür wenigstens einen schuldbewussten Blick und manchmal wird dann abgelegtes Zeug von oben auf dem Schrank doch weiter unten eingeräumt (ich hasse es, wenn Sachen AUF den Schrank gelegt werden, weil zu faul woanders einzuräumen) – nicht ganz das, was ich dann will – aber die Hälfte. Irgendwo muss man glaube ich einfach mal zufrieden sein und dem anderen Raum lassen, solange man sich noch auf einen gemeinsamen Nenner bringen kann.
    Ab und an geht mir dann der Gaul durch und ich blase zum Aufräumen – Großaufräumen – wenigstens danach sieht es so aus, wie ich will. Aber weist du was – psst! – ich bin sooo froh, dass er mir meine Schlampereien verzeiht – immer! Er hält mir nie vor, dass ich vor dem Fernseher in seinem Zimmer IMMER einen Haufen mit Handarbeitskram liegen habe, den ich oft Wochen nicht wegräume.;-) Das ist das tollste an meinem Mann – er ist auch zu mir großzügig, nicht nur zu sich. ;-))
    Ach, bösen Blick kann ich auch – mit zwei Falten zwischen Nase und Augenbrauen – Du auch?*lach

    Liebe Grüße LOLO

  • Hach, der Abschnitt über den Vater erinnert mich so sehr an meinen Vater. So wie du schreibst, könnten sie glatt Brüder sein. Er hat zwar nicht die Wohnzimmerlampe zerdeppert und wurde auch nicht des Platzes verwiesen (dafür hat er viel zu wenig Interesse an Fußball etc.), aber er hat einmal, nachdem er sein geliebtes Oldtimer-Motorrad mit Beiwagen in voller Liebe erst restauriert und dann geputzt hat, einen wütenden Schubs gegeben, als das mit soviel Liebe überschüttete Gerät einfach bei der sonntäglichen Ausfahrt den Geist aufgab und wir, Papa, Mama und ich, mitten in der Pampa standen.

    Mein Mann ist ebenfalls anders, er flucht während der Arbeit vor sich hin (genauso, wie ich auch) und ich fürchte, wenn wir Kinder haben werden, werden sie es genauso machen.

    LG
    Lili

  • Ist schon ein guter Artikel, aber ich wünsche mir schon auch für meine Tochter dass sie schreien und rennen kann und die Welt entdecken kann, jenseits von Buchstaben malen und ähnliches…

    Auch wenn sie kein Junge ist und vielleicht manchmal „brav und still“ ist…

  • Hallo Uta,

    danke für die Verlinkung. Ich habe selbst zwei Söhne und schwanke oft zwischen dem Wissen was gut für sie ist und meinem eigenen Sein als Frau und natürlich der Gesellschaft. Es ist oft ein Spagat und nervt auch manchmal fürchterlich.
    Ich versuche meine Jungs oft machen zu lassen und tue einen Teufel sie an den Tisch zu setzen um auch noch zu Hause schön malen zu müssen. Leider wird dann in der Schule keine Rücksicht mehr genommen. Ich kann mich noch an unseren Kinderarzt bei der U9 erinnern, als unser Großer ein Bild malen sollte. Er hat es getan und der Arzt sagt nur : Sehr gut – es ist ein Jungenbild. 🙂 Dafür war ich ihm so dankbar denn den Anforderungen hat es sicher nicht genügt. Unsere erste Hebamme im Vorbereitungskurs hat uns Jungseltern übrigens das Buch „Wie Jungs glücklich heranwachsen“ von Steven Biddulph empfohlen. Vor allem mein Mann hat vieles davon behalten und erinnert mich immer wieder wie normal das alles ist.
    Viele Grüße
    Stefanie

  • Ein guter Artikel.
    Bei und bin allerdings ich es, die Gefrierfächer zerstört, weil sei nicht zugehen, oder den Deckel vom Staubsauger… die den Schlauch abreisst, weil das Ding sich am Sessel verhakt, den Toaster oder andere Autofahrer anschreit, gegen Autoreifen tritt und das Nähzeug in die Ecke schmeisst, weil sie sich gestochen hat. Womöglich erfülle ich also meine Rolle als weibliche und männliche Identifikationsfigur doch gar nicht zu schlecht – zumindest gebe ich oft genug ein unbeherrschtes Vorbild ab. 😉
    Mein Sohn kann das übrigens nicht leiden. Vor allem wenn ich laut werde und anfange zu fluchen. Er findet, ich bin schlecht erzogen…

    Herzlich, Katja

  • Als Mutter von drei Buben kenne ich beides: die Lust am Raufen, aber auch das Problem mit Jungen, die ständig auf der Suche nach Schlägerei sind und damit andere bedrängen. Es ist für Lehrerinnen sicher nicht einfach, das immer richtig einzuschätzen. Also auf, ihr Lehrer: zeigt den Jungs, wie man das unter Männern fair regelt!
    Ich wünsche mir sehr, dass sich e n d l i c h mehr junge Männer entschließen würden, beruflich im Kindergarten und in der Grundschule zu arbeiten. Wozu es vielleicht auch eines Anreizes in Form von mehr Anerkennung und besserer Bezahlung für diese unglaublich wichtigen Tätigkeiten bedürfte. Der einzige männliche Praktikant im Kindergarten meiner Söhne war für die Kinder hochattraktiv und im „Dauerbelagerungszustand“. Und als mein Ältester in die Schule kam, sagte er: „Also ich will einen Mann als Lehrer!“ (Den er dann für die ersten zwei Jahre auch bekam.)
    Ob es den Männern klar ist, wie wichtig sie für die kleinen Jungs sind?

    • Ja, das mit der besseren Bezahlung wäre ein großer Fortschritt. Ich habe mal gelesen, dass in Japan Kindergartenerzieher mindestens so angesehen sind wie Hochschulprofessoren. Und der Hirnforscher Manfred Spitzer fordert, dass Geld von den Unis weg in die frühe Bildung, also in Kindergärten, verschoben werden müsste. Liebe Grüße, Uta

  • Liebe Uta,
    genau das mit der Schublade vom Eisschrank hat mein Mann auch schon gemacht – und viele weitere, ähnliche Dinge … Ich rege mich jedes Mal darüber auf. Und wenn die Lütte mal wieder ihre Spielsachen durchs Zimmer wirft, ist sofort klar: Sie kann ja nicht anders, wenn ihr Vater das auch tut.
    Mein Vater platzt seeeehr spät erst. Allerdings sieht man vorher schon die Halsschlagader pulsieren. Klar rastet er auch mal aus, aber auch ich habe niiiieee mitbekommen, dass er meine Mama anbrüllt oder irgendwas zerschlägt. Generell vergleiche ich meinen Mann, mich und die Lütte immer mit meinen Eltern und mir und meiner Schwester. Natürlich schneidet meine „neue“ Familie da nie gut ab. Also danke für den Denkanstoß.
    Der Artikel ist auch super! Kommt gerade richtig … bin ich doch mal wieder am Grübeln wegen KiGa …
    Ich meld mich die Tage noch per Mail.
    Liebe Grüße schickt Dir Dorthe

  • Liebe Uta,
    welch toller Text. So vieles hab ich wiedererkannt, 1:1 und auch mit vertauschten Rollen. Ha, das Zusammenleben bleibt spannend!
    Und zum verlinkten Text: Die kleine Schrift „Wem gehören unsere Kinder?“ von Juul bringt es auf den Punkt: Ganz normale Jungs sind besonders gefährdet, bereits sehr früh von (oft ungenügend qualifiziertem) Kita-Personal als „abnormal“ eingestuft zu werden. Was natürlich bei den Jungs zu Stressreaktionen (sogar objektiv hormonell messbar) führt und zudem oft eine leidvolle Abwärtsspirale in Gang setzt. Das Büchlein liest sich in 30 min und ich kann es sehr empfehlen!
    Liebe Grüsse, Martina

    • Danke für deinen Hinweis auf die Juul-Schrift! Als sie herauskam, habe ich sie hier besprochen und ein Heftchen verlost, aber gut, dass du noch einmal daran erinnerst. Da sind so wichtige Hinweise drin. Herzliche Grüße, Uta

  • Liebe Uta,

    ach bei dir lese ich immer sooo gerne.

    Zu den großen Männern will ich gar nicht viel schreiben. Nur so viel: Es scheint überall ähnlich zu sein! 😉

    Den Artikel über die kleinen Männer liebe ich total! Der ist sooo wahr! Mein Bruder hatte mir damals, als der Artikel rauskam, direkt den Link geschickt und ich habe ihn seither bestimmt schon 5 mal gelesen. Damals (2010) war der Junior noch im Kindergarten und dort war alles genau so wie in dem Artikel. Die Jungs haben sogar mal eine Scheibe eingeschossen! 😉
    Die Erzieherinnen waren alle Mädelsmamas oder kinderlos. Keine einzige Jungsmama dabei, von daher wenig Verständnis dafür, dass Jungs anders sind als Mädels! Für die Jungs war das echt hart. Die haben sich dann auch immer heimlich gekloppt, wenn keiner geschaut hat! 😉

    Auch in der Grundschule stieß ich auf totales Unverständnis der (sehr jungen kinderlosen) Klassenlehrerin, als ich mal sagte: „Gut, Jungs schlagen sich halt mal!“ Inzwischen (3. Klasse) hat der Junior eine sehr erfahrene Lehrerin (Jungsmama und -oma), die weiß, dass Jungs anders sind und die sie so lässt wie sie sind. Gefällt mir richtig gut!
    Ich stell’s mir für Jungs viel schwieriger vor in der Welt klar zu kommen als für Mädels, schade dass man nicht weiß was bzw. wie die kleinen Männer denken und fühlen.

    Liebe Grüße
    Biggi

  • Liebe Uta,

    bei dem Gedanken „mein Papa hätte das nie gemacht“ konnte ich mich noch nicht ertappen.
    Wenn der Herzbubenpapa genau hinschaut, vor allem hört (so genau muss er das nicht tun, es ist unüberhörbar), dann kann er ganz deutlich meine Ähnlichkeit zu meinem Papa feststellen: Ich fluche beim Auto fahren wie mein Papa (wobei ich mir keinen Gefallen tue, denn aus der Frageschleife der Herzbuben („Ist das da die blöde Kuh, Mama?“) komme ich nur schlecht heraus), ich rege mich beim Fußballschauen oder -hören so auf, dass ich manchmal den Raum verlassen oder den Sender wechseln muss. Ein klemmendes Gefrierfach? Geht GAR NICHT.

    Herzlichen Dank für den tollen Artikel! Ich hatte gerade letzte Woche ein Gespräch mit meiner Freundin über unsere kleinen Buben (3 und 2). Sie fragte, ob ich mich an meine Aussage letztes Jahr erinnere, als ich feststellte, dass der kleine Herzbube seinen ersten richtigen Testosteronschub hat. Sie beklagte, dass ihr kleiner Bube dies nun auch hätte. Er wäre so wild, so bewegt, so laut, er war doch immer so ein Sonnenscheinchen. Ich musste sehr lachen, sie klang so verwundert. Und mein großer Herzbube sei doch nicht so. Und überhaupt, wo soll das noch hinführen. Sie wird heute noch den verlinkten Artikel bekommen.
    Ich muss zugeben, dass es für mich anfangs auch gewöhnungsbedürftig war, diese Urschreie, diese Gestik, tief intoniertes Kampfgebrüll, Geraufe. Bis ich deinen Buchtipp las „Wie Jungen glücklich heranwachsen“ – das hat mein Verständnis wirklich verbessert. Und ich muss zugeben, dass ich es genauso liebe, ca. 300x um den Esstisch zu rennen und die laut rufenden „fang mich doch du Eierloch“ Herzbuben zu jagen wie in Ruhe mit Bügelperlen mit ihnen zu basteln oder Kuchen zu backen.

    Liebe und schmunzelnde Grüße,
    Frieda

  • Liebe Uta,

    wie gut ich dich verstehe! Aber der Blick ist vielleicht nicht verkehrt, denn ich traue mich in den gleichen Situationen aus den von dir genannten lästigen Detail-Gründen manchmal nicht zu „blicken“ aber die Gedanken sind natürlich trotzdem da, nur leider in mich reingefressen, was sicherlich auch nicht gut ist.
    Mein Sohn hat in der ersten Klasse zwei Lehrerinnen, von denen eine (die auch einen Jungen hat) manchmal laut wird – prompt sitzen Mädchen-Mamas in der Sprechstunden, dass das ja gar nicht geht….
    Tausend Dank auch für den Tom Hodgkinson Buch Tipp!
    Uli

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    Uta


    Ich arbeite als Eltern-Coach, Buchautorin und Journalistin, bin Ehefrau und Mama (ein Sohn, eine Tochter) und kann es nicht lassen, dem Familien-Glück auf die Spur zu kommen. Ich forsche in Büchern, spreche mit Experten und teste alle Erkenntnisse in der Praxis. Nur was mich überzeugt, weil es das Leben mit Kindern wirklich erfüllender macht, schafft es auf diese Seite.

    Deine, Uta

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