Wie Erwachsene kindgerecht reagieren können 

 27/12/2019

Mein Austausch mit Rita Messmer über wütende Zweijährige

Ihr Lieben, 

ich hoffe, ihr hattet schöne Weihnachten. Heute melde ich mich mit einem Beitrag, der gut geeignet ist für die Tage zwischen den Jahren, weil ihr vielleicht jetzt Zeit habt, darüber nachzusinnen.

Die Bindungsforscherin Fabienne Becker-Stoll nennt in ihrem Buch „Bindung“ ein anschauliches Beispiel, das allen Eltern von Klein-Kindern vertraut vorkommen wird.

Ich gebe es hier etwas verkürzt und in meinen Worten wieder:

Die zweijährige Anna darf in der Regel, wenn sie mit ihrer Mama in den Hausflur tritt, den Fahrschulknopf drücken. An diesem Morgen war die Mama aber in Gedanken und hat selbst den Fahrstuhl gerufen. Daraufhin bekommt Anna einen Wutanfall und brüllt durch den ganzen Hausflur: „Anna selber Knopf drücken.“ Das Angebot, sie könne ja nochmal den Knopf drücken, kann das Mädchen nicht beruhigen. Sie ist außer sich.

Wie würdest du als Mama oder Papa reagieren?

Drei Varianten sind vorstellbar:

a) Dir ist es höchst peinlich, dass dein Kind wegen so einer Nichtigkeit ein solches Geschrei veranstaltet. Du zischst sie an, das sei doch wohl nicht schlimm. Und wenn sie nicht sofort ruhig sei, bekäme sie nachher keinen Nachtisch.
b) Du bist ganz zerknirscht, dass du so unaufmerksam warst. Du sagst Anna, du hättest es total vergessen und einen schlimmen Fehler gemacht, denn du wüsstest ja, wie wichtig es ihr sei, den Fahrstuhl zu holen. Du versprichst, ihr oben in der Wohnung zur Entschädigung etwas vorzulesen.
c) Du versuchst, ruhig zu bleiben, sagst, dass du ihre Wut verstehen kannst. Du bietest an, dass sie zum Ausgleich den Knopf für das Stockwerk drücken darf, und versicherst, dass sie morgen wieder den Aufzug rufen darf.

Klar ist hier Variante c) zu empfehlen. Anna darf ihre Gefühle haben, gleichzeitig gibt die Mama die Führung nicht ab.
Das ist auch das, was Fabienne Becker-Stoll empfiehlt. Sie schreibt, dass Anna in der letzten Variante lerne, dass ihre Wut und Enttäuschung wahrgenommen und verstanden werde. „Sie lernt auch“, so heißt es im Buch weiter, „dass die Situation gut lösbar ist, und dass es eine Möglichkeit gibt, gemeinsam mit der Mutter ohne Katastrophe aus der Situation herauszufinden.“ (Seite 174)

Was aber, wenn auch c) nicht hilft und Anna weiterhin nicht zu beruhigen ist? Genau die Situation ist häufig der Grund für ein Coaching bei mir. Warum ist das Kind so außer sich, obwohl die Eltern liebevoll auf es eingehen? Woran liegt es und was können Eltern dann tun?

Ich habe dieses Beispiel mit der Schweizer Therapeutin und Buchautorin Rita Messmer diskutiert. Im Spätsommer 2018 war ich zum ersten Mal auf ihren Ansatz gestoßen, als ich ihr Buch „Der kleine Homo sapiens kann’s!“ gelesen habe. Seither lassen mich ihre Ideen nicht mehr los. Sie sind für mich noch tiefgehender als das, was ich bei den Bindungsforschern lese. Und vor allem überzeugt mich Ritas biologische Bedürfnisorientierung - so nenne ich das jetzt mal - sehr viel mehr als das, was man in den USA und hierzulande unter Bedürfnisorientierung versteht.

Deshalb habe ich Rita gefragt, wie sie das Beispiel mit der wütenden Zwei jährigen am Aufzug sieht. Rita schreibt:

Das Beispiel ist symptomatisch für viele Kinder in diesem Alter, also sehr zutreffend. Es ist klar, dass Antwort c) die einzig Richtige ist. Aber…

Es ist wichtig, dass Kinder lernen, mit Frustrationen umzugehen, ohne deshalb ihr regulatives System in einem solchen Maße anzukurbeln, dass es überbordet – denn es ist nichts Gravierendes passiert. Das Leben wird noch abertausende solcher Momente bereithalten. Damit das regulative System des Kindes lernt, mit solchen Frustrationen umzugehen, ist die richtige Reaktion des Erwachsenen gefragt. Und somit ist die Reaktion c) der Mutter sicher die Beste. 

Aber auch bei Antwort c)  wird ein zweijähriges Kind auf die Stufe von Erwachsenen geholt. Die Mutter geht auf die kognitive Ebene, spricht die Vernunft des Kindes an, will dessen Wut verstehen und bietet eine Lösung an. Und das ist nicht zielführend und schon gar nicht kindgerecht. 

 Rita Messmer

"Selbst bei Erwachsenen wissen wir, dass der Großteil einer Kommunikation non-verbal verläuft. Bei einem Zweijährigen läuft sie nur non-verbal. Damit meine ich nicht, dass die Mutter nichts sagen soll. Aber nicht, was sie sagt, ist ausschlaggebend, sondern wie sie handelt."

Ehrlich, Hand aufs Herz, wenn ich mal so eine richtige Wutattacke habe, und mir eine gute Freundin sagt: „Du, ich verstehe deine Wut – möchtest du mir mehr darüber sagen…?“ – dann steigert sich mein Schreikrampf und ich muss aufpassen, dass sich meine Wut nicht auch noch auf meine Freundin ausdehnt. In dem Moment, wo mein regulatives System gerade Amok läuft, bin ich von der Verstandesebene sehr weit weg. Die Botenstoffe, die diese Wut generieren, lassen keine vernünftigen Überlegungen zu. Es gibt in diesem Moment nur zwei richtige Verhaltensweisen:

  • Mit der Körpersprache Präsenz markieren (ich sehe dich, ich nehme dich wahr) und warten, bis die entsprechenden Botenstoffe wieder runtergefahren sind.
  • Oder mit einem Ausruf wie: „Hallo! Stopp!“ die Person sofort ins Hier und Jetzt holen, um eine weitere Eskalation der Botenstoffe zu verhindern. 

Aber nach den Erfahrungen meiner Praxis, besonders mit der bedürfnisorientierten Erziehung, wird sich dieses Kind auch beim Verhalten c) nicht beruhigen, sondern weiter wüten und schreien. Man spricht dann von einer emotionalen Regulationsstörung. Falls sich das Kind beruhigt und auf das Angebot der Mutter eingeht, dann so weit so gut. Anders ist es, wenn das Kind weiter tobt. Dann wird es die Mutter gar nicht hören. Alle Bemühungen der Mutter, es zu verstehen, eine gangbare Lösung zu finden, wird es torpedieren: Ich bin jetzt wütend und frustriert und mit all deinen Bemühungen und Künsten lasse ich mich nicht „manipulieren“. 

Woher kommt das? Das Kleinkind hat durch das bisherige Verhalten der Eltern gelernt, dass dann, wenn es weint, wenn es unzufrieden, frustriert usw. ist, das heißt, wenn es aus seiner Perspektive etwas negativ bewertet, die Eltern immer versuchen, diesen Aspekt von ihm fernzuhalten, es bei Laune zu halten, sich verantwortlich fühlen, dass es nicht weint, ihm das Leben so „besser, schmackhafter“ machen wollen. 

Aber das Leben besteht nun mal aus diesen, sich gegenüberstehenden Aspekten und beide wollen vom Kind aufgenommen und verstanden werden können. Zumal das Leben mit sogenannten Frustrationen gepflastert ist. 

Wenn Eltern folglich aktiv werden, wo sie es biologisch gesehen nicht sollten (weil sie es dem regulativen System des Kindes überlassen sollten, allein ins Gleichgewicht zurückzufinden), dann macht dies das Kind aggressiv. Es sind also die Eltern, die meinen, immer zu wissen, was für das Kind gut oder schlecht ist und so fühlt sich das Kleinkind von seinen Eltern manipuliert (natürlich nicht bewusst). Und dies führt dazu, dass sich diese Kinder dann gar nicht mehr auf die Versuche der Eltern einlassen, eine gangbare Lösung zu finden.

Vielleicht sollten wir uns an dieser Stelle sogar über das Wort „Frustration“, was bei uns ja sofort negativ behaftet ist, kritisch betrachten. Was wäre, wenn wir dieses Wort mit „Anreiz“ ersetzen würden? Denn biologisch gesehen ist es das ja! Wenn uns etwas missfällt, versuchen wir dafür eine Lösung zu finden. Es ist ein Anreiz, etwas zu verändern. Wenn alles einfach toll und gut ist, dann gibt es keinen Grund für eine Änderung. Das bedeutet Stillstand, und das ist nicht im Sinne der Evolution. Somit machen Frustrationen erfinderisch, kreativ, sie fordern uns heraus. Und wenn wir eine Lösung gefunden haben, bringt das Befriedigung, Genugtuung, es macht uns glücklich – alles positive Aspekte! 

 Jesper Juul


Eltern glauben, nur das Befriedigen von Wünschen sei gut: "Ich will etwas – mein Wunsch wird erfüllt– ich bin ruhig (und zufrieden)". Aber die Abfolge "Ich will etwas – mein Wunsch wird nicht erfüllt – ich trauere – ich beruhige mich" ist genauso gut.

aus: Family-Lab-Newsletter, 12/2019


Rita schreibt weiter:

Um nun auf das Aufzug-Beispiel zurückzukommen: Falls das Kind weiter tobt, müssen wir anders reagieren. Dann müssen wir ihm sofort jegliche Aufmerksamkeit entziehen. Wir versuchen ihm auch keine Lösung anzubieten, wir machen auch keine Kompromisse, bleiben aber möglichst ruhig und geben alles an sein regulatives System zurück. Wir ziehen uns vom Kind zurück (innerlich, geben ihm keine Aufmerksamkeit). Wir fällen die Entscheidungen, ohne auf die Befindlichkeit des Kindes Rücksicht zu nehmen. So leiten wir eine Korrektur im sozialen Nervensystem des Kindes ein. Es ist ein klares Signal, dass sein Verhalten absolut nicht sozial verträglich ist.
Wie gesagt, es gibt keine Aggression von Seiten der Eltern, sie lehnen ihr Kind auch nicht ab, keine Abwertung, keine Strafe. Aber das Kind muss jetzt dringend eine Korrektur erfahren. Den Weg zurück zu einem sozial verträglichen Verhalten, erreichen die Eltern auf diese Weise.

Ich fasse zusammen, was ich aus Ritas Antwort ziehe und weiter daraus folge:

* Das, was non-verbal abläuft, ist wichtiger als alle Worte.
* Grundlage dafür ist die innere Haltung der Eltern.
* Dem Kind Erklärungen zu liefern und Versprechungen zu machen, ist eine erwachsene Reaktion. Sie ist nicht kindgerecht.
* Ich bleibe möglichst ruhig.
* Ich bin präsent.
* Ich bin wie eine Tankstelle für Sicherheit und Klarheit.
* Ich mache mir klar: die kindliche Wut darf unbedingt sein. Ich bestrafe sie auf keinen Fall, ich rede sie nicht klein oder mache sie lächerlich. Überhaupt stelle ich das Reden ein. Siehe oben.
* Ich gebe seinem nicht sozial verträglichen Verhalten keine weitere Aufmerksamkeit. Damit bekommt das Kind ein wichtiges biologisches Signal, um sein Verhalten anpassen zu können.
* Damit ist kein Abkanzeln gemeint, sondern dass ich möglichst ruhig weiter mache, was ich als Erwachsene und Führungsperson in dieser Situation tun möchte.
* Dann kann ich das Kind auch schreiend aufnehmen, im Aufzug absetzen und mit ihm nach oben fahren.
* Der Gedanke „da will ein großer Mensch nur Macht ausüben über einen kleinen Menschen“, ist ein komplett erwachsener Gedanke. Den hat ein Kind nicht. Sein System braucht Sicherheit.
* Ich mache mir klar: es gibt keine Not, es gibt nichts, wovor ich als Erwachsene das Kind in diesem Moment schützen müsste.
* Es ist alles gut. Es macht eine wertvolle Erfahrung im Umgang mit Frustrationen.
* Kein Ausgleich: Auch ein Bonbon, sonstige Attraktionen oder Ablenkungen setzen das falsche Signal.
* Ein zweijähriges Kind hat neben dem Bedürfnis nach Nähe das entgegengesetzte Bedürfnis, die Welt zu erkunden. Nähe ist im Angebot. Es darf zu mir kommen. Und Welterkundung kann es im nächsten Fahrstuhl oder oben in der Wohnung wieder betreiben. Aber es gibt kein Knopf-Drück-Grundbedürfnis, das sofort zu erfüllen wäre.
* Ja, es stimmt: Körperkontakt führt zur Ausschüttung des Bindungshormons. Aber wenn ein Kind wütet, will es keine Berührung.
* Denn wenn das Kind Raum und Zeit zur Selbst-Regulation braucht, macht es meine Nähe oder mein Festhalten nur noch wütender.
* Deshalb bringt ein In-den-Arm-nehmen nichts, sondern setzt sogar ein falsches Aufmerksamkeitssignal.
* Die Selbstregulation stärkt sein Gefühl für sich selbst und die Bindung zu mir. Es merkt: Mama weiß, wann ich sie brauche und wann ich allein einen Schritt der Weiterentwicklung gehen kann.
* Das Überwinden von Frustrationen ist wertvoll für sein Selbstgefühl. Sein inneres Programm „weiß“ das.

* Deshalb werden Kinder so unglücklich und unausgeglichen, wenn Eltern alles für sie regeln und sie jede Minute glücklich machen wollen. 

Liebe Rita, ganz herzlichen Dank, dass du so ausführlich auf meine Anfrage geantwortet hast und ich das hier veröffentlichen darf!


Immer fröhlich darauf achten, ob die eigene Sicht auf Bedürfnisse wirklich kindgerecht ist,

eure Uta

Zum Weiterlesen:

* Hier könnt ihr das Beispiel von dem Kind, das eine Eis nicht essen wollte, weil ein Sprung in der Glasur war, noch einmal nachlesen. 

* In "Ein Herz und eine Seele mit sich selbst" geht es darum, warum Eltern heute häufig so Kopf gesteuert sind. Und ich beschreibe, was wir in diesen Tagen so genießen: unsere anreisenden Kinder vom Bahnhof abholen.

* Unbezahlter Werbebeitrag

* Das Foto von Jesper Juul stammt von ©Anja Kring. 

  • Oder kurz gesagt: Nicht so viel reden und lieber einfach mal lassen. Oder aber, nicht so viel Aufhebens drum machen. Kinder weinen, das sollten sie dürfen. Dass uns das unangenehm ist, finde ich, ist unser Problem. Diese Scham, dieses „Was sollen denn die Leute denken?“, dieses selber negative Gefühle nicht aushalten können – das geben wir sonst nur ungefiltert weiter. „Keine Aufmerksamkeit mehr schenken,“ bei dem Ausdruck musste ich kurz schlucken. Es sollte betont werden, dass das dem *Verhalten* gilt, nicht den KIndern.

    • Liebe Uta,
      vielen herzlichen Dank für den wervollen Beitrag. Ein grosses Dankeschön vor allem an Rita Messmer und ihrer kompetenten Antwort auf deine Frage. Für mich ist ihre Antwort ein erneuter Beweis, dass ihre Ansichen bezüglich frühkindlicher Erziehung korrekt sind: Liebevolle, bestimmte Führung!
      Herzlichst
      Géraldine

  • Ich musste auch bei dem Satz „keine Aufmerksamkeit mehr schenken“ schlucken. Auch wenn die Handlung die Gleiche ist (nämlich ruhig zu bleiben, hoch in die Wohnung oder kurz hinsetzen auf der Treppe, bis es vorüber ist), mache ich diese Handlung nicht im Bewusstsein, „keine Aufmerksamkeit mehr schenken“ sondern „auch negative Gefühle sind ok und dürfen gefühlt werden“. Vielleicht kann ich auch die Zeit nutzen und in mich gehen und in mir fühlen, weshalb es mich so stresst, dass das Kind seine Wut ungehemmt (natürlich mit den Grenzen, dass es andere dabei nicht verletzt etc) auslebt. Durfte ich das als Kind nicht? Gibt es da in mir noch einen Glaubenssatz, der gespürt und aufgelöst werden möchte? Die Handlung ist wie gesagt die gleiche, einfach die innere Haltung dazu anders. Dieses „dem Verhalten keine Aufmerksamkeit schenken“ geht für mich in die Richtung, dass Gefühle bewertet werden und bitteschön die negativen Gefühle verdrängt/unterdrückt werden sollen. Mein Ansatz ist stattdessen, dass alle Gefühle durchlebt werden dürfen, ohne Wertung. Mit dem fernen Ziel, nicht an negativen Gefühlen anzuhaften und sie künstlich am Leben zu erhalten (mit dem ganzen eigenen Gedankenkarrussell, Ausgleichshandlungen etc.).

    • Liebe Tina, danke für deinen Beitrag zum Thema! Ich denke, dass keine Wertung darin liegt, dem Kind Raum und Zeit für die Selbstregulation zu geben. Entscheidend ist für mich die Haltung des Erwachsenen. So ein innerliches „Ich bin da und ich vertraue dir und weiß, dass du daran wachsen wirst“. Sonst passiert nämlich das, was du „an negativen Gefühlen anhaften“ nennst. In Ritas Ansatz steckt für mich ein großes Zutrauen ins Kind und sein Gefühlsmanagement. Herzliche Grüße, Uta

  • Dass die innere Haltung ganz viel ausmacht, finde ich einen ganz wichtigen Punkt. Auch, dass das innere Denken „Okay, das Kind empfindet es zwar als Riesenkatastrophe, dass es den Fahrstuhlknopf nicht drücken durfte, aber es IST keine große Katastrophe und das darf ich verständnisvoll-nonverbal auch zeigen!“ ganz viel Spannung aus so einer Situation rausnehmen kann, habe ich schon erlebt 😉
    Gleichzeitig möchte ich anmerken, dass es aber Kinder gibt, die mehr Co-Regulation brauchen und da reicht ein einfaches „Ich zeige nonverbal meine respektvolle, aber de-eskalierende Haltung“ nicht. Da braucht es oft ein bisschen mehr.
    LG

      • Dass „emotionsstarke“ Kinder (wie Nora Imlau sie nennt), sich nicht so schnell beruhigen, auch wenn man gelassen deeskalierend bleibt. Diese Kinder haben nun einmal eine hyperreagible Amygdala und das ist (meist) angeboren.
        Ich hab zwei ganz unterschiedliche Kinder: bei der einen funktioniert das obige total gut; die andere würde sich da total reinsteigern. Die braucht viel mehr Da-sein, Benennen, Begleiten

        • In dem Zusammenhang kann ich vielleicht noch das Buch „Spielen schafft Nähe. Nähe löst Konflikte“ von Aletha Solter empfehlen. Da drin sind viele, kurze Spielideen, wie man obige Situation auch spielerisch lösen kann. Das fand und finde ich für uns immer ganz hilfreich.

          • Liebe Bianca, ich kenne das Buch nur vom Titel her. Meine Erfahrung ist, dass vor allem die reflektierten und liebevollen Eltern, die hier lesen, zu sehr um ihre Kinder kreisen. Deshalb setzte ich mich sehr für eine Richtungsänderung ein. Heißt: guckt, dass die Kinder euch folgen, bezieht sie in eure Arbeit an, lasst ihnen Raum für Selbstversunkenheit und eigenes Spiel. Dass man mal mit den Kindern spielt, ist schön und hat am Wochenende und im Urlaub seinen Platz. Mehr Spielen für Nähe und Konflikt-Lösung wäre aber nicht meine Empfehlung. LG Uta

  • Liebe Uta, es geht bei diesem Buch weniger um das klassische Spielen (auch, aber nicht vorwiegend). Es geht eher darum, dass man obige Situation auch z.B. mit einem so genannten „Nonsensspiel“ hätte lösen können. Bsp: Kind fängt an wie wild zu schreien, weil es den Knopf nicht drücken durfte. Neben kurzem „Oh, okay, das ärgert Dich jetzt! Das nächste Mal darfst Du wieder!“ käme dann z.B. „Warte mal, mit der Nase?“ und dann könnte man das andeuten. „Oder mit dem Ohr?“ und das andeuten. Ich habe damit wirklich gute Erfahrungen gemacht. Zumindest mit dem nicht-emotionsstarken Kind klappt das total gut. Wenige Sekunden und der Wutanfall ist (meist) vorbei. Und dann kreise ich auch nicht mehr 😉 Oder die Tatsache wegzaubern, dass die Mama gedrückt hat (geht natürlich nicht, aber meine Tochter schmeißt sich immer weg vor lachen, wenn ich wie Bibi Blocksberg zaubern will und es geht nicht).
    LG

  • I think it’s great to give the child opportunities to learn how to deal with their emotions In situations like this. When they know how to deal with problems and measure their reactions life will be easier in the future when there is no-one to help them. One thing that is good to realize in moments like this is that we are trying to raise a well adjusted, self confident person. Thanks for this article, a real life situation is always a good reminder of how we can use the info in Ritas book on a daily basis. Cheers, Jordie

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    Uta


    Ich arbeite als Eltern-Coach, Buchautorin und Journalistin, bin Ehefrau und Mama (ein Sohn, eine Tochter) und kann es nicht lassen, dem Familien-Glück auf die Spur zu kommen. Ich forsche in Büchern, spreche mit Experten und teste alle Erkenntnisse in der Praxis. Nur was mich überzeugt, weil es das Leben mit Kindern wirklich erfüllender macht, schafft es auf diese Seite.

    Deine, Uta

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